Full text: Erster Band (1. Band)

530 H. A Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Fragen zwar interessirt, aber nicht so direkt interessirt ist, als In— 
dustrie und Landwirthschaft. 
„Wir sind weit davon entfernt, den Vertretern des Handels 
gegenüber nicht jede Rücksicht obwalten lassen zu wollen, glauben 
aber doch, daß es der Sache förderlicher sein würde, zu den ersten 
vertraulichen Berathungen nur Vertreter der Industrie und der 
Landwirthschaft zuzuziehen und dann erst darüber zu beschließen, 
ob und in welchem Stadium der Verhandlungen Vertreter des 
Handels einzuladen sind. 
„Wenn wir nicht anderweite Mittheilungen erhalten, werden 
wir annehmen, daß das geehrte Direktorium mit unserem Vorschlage 
einverstanden ist.“ 
Nach Verständigung mit dem Vorsitzenden wurde, um zu ver— 
meiden, daß dem Schlußsatze der vorstehenden Antwort entsprechend 
Stillschweigen als Zustimmung angesehen werde, das Schreiben des 
Deutschen Landwirthschaftsrathes zunächst rein geschäftsmäßig be— 
antwortet, durch Bestätigung des Einganges und die Mittheilung, 
daß es den Mitgliedern des Direktoriums zur weiteren Beschluß— 
fassung unterbreitet worden si. 
Alle diese Besprechungen und Verhandlungen waren nicht in 
die Oeffentlichkeit gebracht worden. Im Centralverbande war es 
stets Brauch gewesen, über persönliche Verhandlungen seiner Organe 
mit maßgebenden Personen Stillschweigen zu bewahren, da ihnen 
sonst das Vertrauen entzogen worden wäre, dessen sie so dringend 
bedurften, um in gegebenen Fällen die ihnen in Vertretung der 
Interessen der Industrie obliegenden Pflichten zu erfüllen. 
Unter dem 10. August hatte der Geschäftsführer in einer 
weiteren Denkschrift den Mitgliedern des Direktoriums die Noth— 
wendigkeit dargelegt, die verzögerte Entscheidung des Deutschen 
Handelstages nicht abzuwarten, sondern sobald als thunlich in 
einer an den Reichskanzler zu richtenden Eingabe, mit Ueberreichung 
der eventuell in einzelnen Punkten umzuarbeitenden ersten Denkschrift, 
die Errichtung einer Centralstelle zur Vorbereitung der künftigen 
handelspolitischen Verträge Deutschlands zum Auslande zu be— 
antragen. Der Geschäftsführer schlug ferner vor, dem Präsidium 
des Deutschen Handelstages von dieser Eingabe Kenntniß zu geben 
und es zu bitten, sich in gleicher oder in ähnlicher Weise an den 
Reichskanzler zu wenden. Das Direktorium zögerte jedoch noch in 
Aktion zu treten, da es nicht ohne den Deutschen Handelstag vor—
	        
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