Full text: Erster Band (1. Band)

542 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
„Und dazu kommt auch noch eins, meine Herren, und das 
werden Sie sich alle, die Sie berufen sein werden, im Wirthschaft— 
lichen Ausschuß als Mitglieder zu arbeiten, oder später als Sach— 
verständige zugezogen zu werden, klar machen müssen. Im Interesse 
der Sache ist in dem Wirthschaftlichen Ausschuß auf absolut zu— 
treffende, absolut richtige Ausführungen zu rechnen. Nach jeder 
Richtung hin müssen die Verhältnisse über unsere Produktion, über 
unsere Ausfuhr auf das richtigste gegeben werden. Meine Herren, 
da wird manches zu deklariren sein, was im gewöhnlichen Sinne 
mit vollem Recht als Geschäftsgeheimniß zu bezeichnen ist, und 
mancher wird im Interesse seines eigenen Geschäfts, im Interesse 
der von ihm vertretenen Industrie über Absatz und Produktions— 
verhältnisse zu berichten haben, die er sonst verschweigt. Daß alle 
solche Mittheilungen gegeben werden, und daß sie richtig gegeben 
werden, daran hat ja die Industrie das allergrößte Interesse. Auf 
die absolute Richtigkeit solcher Mittheilungen aber hätte eine freie 
Vereinigung weit weniger Anwartschaft, sie hätte auch weniger 
Hoffnung, sie zu erhalten; die Befürchtung, mit anderen Worten, 
Konkurrenzgeheimnisse preiszugeben, ist berechtigter Weise eine viel 
größere, wenn die betreffenden Darlegungen vor einer freien Ver— 
einigung erfolgen, als wenn sie unter dem Schutze des Amts— 
geheimnisses der Regierung gegenüber erfolgen; und von diesem 
Gesichtspunkte aus auch glaubten wir, einer Centralstelle unter 
verantwortlicher Leitung, unter verantwortlicher Mitarbeit der Regie— 
rung unter allen Umständen den Vorzug geben zu müssen. 
„Es war also nicht etwa sozusagen Mangel an Zutrauen zur 
eigenen Kraft der Industrie, das benöthigte Material herbeizu— 
schaffen, wenn wir uns im Direktorium gegen eine vollständig frei 
arbeitende Centralstelle aussprachen. Es waren lediglich die von 
mir in einzelnen Hauptzügen angedeuteten praktischen Gesichts— 
punkte, welche es uns unerläßlich erscheinen ließen, diese Central— 
stelle von vornherein unter Mitwirkung der Regierung zu organi— 
siren und unter die verantwortliche Leitung der Regierung zu stellen. 
Ich kann von diesen angedeuteten Gesichtspunkten aus auch nur 
meinerseits den Wunsch aussprechen, daß Sie sich der Auffassung 
des Direktoriums, wie sie Ihnen Herr Bueck vorgetragen hat, 
vollkommen anschließen möchten.“ GBeifall.) 
Ueber die von dem Chemischen Verein ins Leben gerufene 
Centralstelle zur Vorbereitung von Handelsverträgen und deren
	        
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