Full text: Erster Band (1. Band)

546 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
gestellt wurde, die Verzollung der baumwollenen Gewebe auf der 
Grundlage des Gewichtes und der Fadenzahl einzuführen. 
Eine Versammlung aller dem Centralverbande nahestehender 
Baumwollweber war von dem Vorsitzenden des Centralverbandes 
auf den 30. April 1898 zur Verständigung über den Tarif ein— 
berufen worden. 
In der Sitzung des Direktoriums vom 16. März 1898 lag 
eine Eingabe der Firma Fried. Krupp-Essen und der Augsburger 
Maschinenbauanstalt an den Bundesrath vor, in der gebeten wurde, 
das gar nicht oder zu Leuchtzwecken ungenügend gereinigte Petroleum 
zum Gebrauch für den Motorenbetrieb vom Eingangszoll zu be— 
freien. Es wurde beschlossen, diese Petition durch eine besondere 
Eingabe zu befürworten, die am 9. April zur Abfertigung gelangte. 
In der Versammlung der Delegirten vom 29. April 1898*) 
berichtete der Geschäftsführer, daß die in der Ausschußsitzung vom 
18. Oktober 1897 angekündigte Statistik unter dem Titel „Aus— 
wärtiger Handel des deutschen Zollgebietes nach Herkunfts- und 
Bestimmungsländern in den Jahren 1890— 1896“ erschienen sei 
und daß von den Mitgliedern des Centralverbandes 294 Exem— 
plare bestellt worden seien. Der Geschäftsführer berichtete dann, 
daß der Wirthschaftliche Ausschuß in Thätigkeit getreten und zu— 
nächst mit der Aufnahme einer Produktionsstatistik beschäftigt sei. 
Im Anschluß hieran machte er die Mittheilung, daß von anderer, 
anscheinend mit der privaten Centralstelle für Vorbereitung von 
Handelsverträgen in Beziehung stehender freihändlerischer Seite bei 
Industriellen Bemühungen angestellt würden, die geeignet seien, 
Verwirrung in die Kreise der Industrie zu tragen und die Arbeit 
des Wirthschaftlichen Ausschusses zu stören. Infolge dessen sei 
unter dem 30. November 1897 durch Rundschreiben die Bitte an 
die Mitglieder des Centralverbandes gerichtet worden, in ihren 
Kreisen dahin zu wirken, daß die Industriellen sich darauf beschränken 
möchten, nur das von dem Wirthschaftlichen Ausschuß eingeforderte 
Material, dieses aber mit thunlicher Vollständigkeit, zu liefern. Da— 
bei wurde darauf hingewiesen, daß die Industriellen, wenn sie von 
verschiedenen Seiten mit Arbeiten belästigt würden, die Neigung 
verlieren würden, das erbetene Material überhaupt zu schaffen. 
* Verhandlungen ꝛc. Heft 79.
	        
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