Full text: Erster Band (1. Band)

592 H. A, Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
„„Die Versammlung der Delegirten hält den Abschluß von 
Handelsverträgen auf eine thunlichst lange Zeit im Interesse des 
deutschen Wirthschaftslebens für unbedingt nothwendig, ebenso, daß 
dabei den Gewerben jeder Art der nach Maßgabe ihres Bedürf— 
nisses und der Interessen des Gemeinwohls zu bemessende Schutz 
erhalten bleibe bezw. gewährt werde. 
„„Die Versammlung der Delegirten erkennt insbesondere an, daß 
die gegenwärtige schwierige Lage der deutschen Landwirthschaft eine 
ausreichende Erhöhung der Getreidezölle erfordert; sie muß aber 
erwarten, daß diese Erhöhung nur in einem solchen Umfange er— 
folge, welcher mit dem Gemeinwohl vereinbar ist und insbesondere 
den Abschluß langfristiger Handelsverträge nicht ausschließt.“ 
„Mit Bezug auf die im 8 1 Absatz 2 des Entwurfes eines 
Zolltarifgesetzes vom 26. Juli d. J. enthaltene Bestimmung, lautend: 
Für die nachbenannten Getreidearten sollen die Zollsätze des 
Tarifs durch vertragsmäßige Abmachungen nicht unter die beige— 
fügten Sätze ermäßigt werden: 
Tarifstelle J. Roggen Mmur ld 
Il. wWehen und Spetz 8ö 
Gerfe — 
Gaferrr h 
beschließt die heutige Versammlung der Delegirten wie folgt: 
„In voller Uebereinstimmung mit dem vorangeführten Beschluß 
vom 5. Februar d. J. hat die Versammlung der Delegirten nichts 
dagegen einzuwenden, wenn unter die in dem Entwurf eines Zoll— 
tarifgesetzes als Mindestsätze aufgeführten Zölle für die vier wichtigsten 
Getreidearten bei dem Abschluß von Handelsverträgen für die 
Landwirthschaft nicht heruntergegangen wird. Eine dieser Absicht 
entsprechende Erhöhung der wichtigsten landwirthschaftlichen Zölle 
würde die Versammlung der Delegirten mit Genugthuung begrüßen. 
Sie hat aber die ernstesten Bedenken gegen die Bestimmung des 
Entwurfs eines Zolltarifgesetzes, der zufolge Mindestsätze durch ver— 
tragsmäßige Abmachungen nicht ermäßigt werden sollen, denn diese 
Bestimmung kann geeignet sein, den Abschluß von Handelsverträgen 
zu gefährden oder selbst unmöglich zu machen. 
„Diese Gefahr kann die Industrie nicht laufen. Nach dem 
Beschluß vom 5. Februar d. J. hat der Centralverband auch nie 
die Absicht gehabt, seinerseits höhere Getreidezölle zuzugestehen ohne 
den gleichzeitigen Abschluß neuer Handelsverträge.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.