Full text: Zweiter Band (2. Band)

66 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
schauung freien Ausdruck geben zu dürfen, „daß aus den ‚gemein— 
samen Bestimmungen alle Vorschriften und Verpflichtungen, welche 
sich auf Gesinnungen und politische Bethätigung der Eisenbahn— 
bediensteten außerhalb des Dienstes beziehen, entfernt werden.“ 
Ferner wurde, in Anerkennung der Nothwendigkeit, eine starke ge— 
werkschaftliche Organisation unter den Mbeitern und Unterbeamten 
der Eisenbahnen herbeizuführen, beschlossen, den in Hamburg bestehen— 
den „Verband der Eisenbahner Deutschlands“ mit allen Mitteln 
der Solidarität bei der Agitation zu unterstützen. 
Die Generalkommission wurde aufgefordert der Agitation unter 
den Eisenbahnern ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und 
soweit möglich einen Anschluß anderer wirthschaftlicher Organisationen 
von Eisenbahnern an den Hamburger Verband der „Eisenbahner 
Deutschlands“ zu fördern. 
Als besonders bedeutungsvoll muß hervorgehoben werden, 
daß auf diesem vierten Kongreß zum ersten Mal das internationale 
Wirken der Gewerkschaften augenfällig hervortrat und die inter— 
nationale Solidarität der Gewerkschaftsorganisationen aller Länder n 
demonstrativ zur Schau gestellt wurde. Auf dem Kongreß D 
waren Dänemark, England, Frankreich, Italien, die Niederlande, ꝑ 
Norwegen, Oesterreich, Schweden, die Schweiz und Spanien durch 2 
13 Delegirte vertreten. Aus Belgien und Ungarn lagen Be⸗ w 
grüßungsschreiben vor. Nachdem am 21. August 1901 in Kopenhagen ei 
die erste internationale Konferenz der Sekretäre der Landesorgani— al 
sationen der Gewerkschaften abgehalten worden war, wurde in den m 
Tagen des Stuttgarter Gewerkschaftskongresses die zweite gleich⸗ ste 
artige Konferenz veranstaltet. Es wurden Vereinbarungen getroffen P 
über die internationale Unterstützung bei Arbeitseinstellungen, über 2 
die Schaffung einer einheitlichen Statistik, betreffend die Entwicklung ge 
der Gewerkschaften und ihrer Kämpfe in den verschiedenen Ländern, vr 
und über die Schaffung einer internationalen Centrale zwecks Aus— D 
tausches von Materialien, Schriften und Drucksachen, sowie Infor— ge 
mationen über die Gesetze aller Länder, die das Gewerkschaftswesen in 
berührten. Die Lösung und Förderung dieser Aufgaben wurde der au 
Generalkommission der deutschen Gewerkschaften, als Centrale der de 
internationalen Vereinigung, übertragen. de 
Die Gewerkschaften waren im Verlaufe ihrer modernen 
Entwickelung zunächst bemüht gewesen mit Bezug auf die politischen gro 
Strömungen und religiösen Anschauungen parteilos zu erscheinen. kon
	        
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