2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 169
an schnitllich im Jahre 4,53 pCt. der beschäftigten Arbeiter und
nicht Betriebsbeamten. Von diesen Unfällen hatten 2,2 pCt. tödtlichen
beiter Ausgang, 1,9 pCt. dauernde und 95,9 pCt. vorübergehende Erwerbs—
men⸗ unfähigkeit zur Folge. Von den Fällen letzterer Art waren 59,9 pCt.
ößere binnen 14 Tagen, 23,1 pCt. binnen 15 bis 28 Tagen und 20,0 pCt.
Er binnen mehr als 28 Tagen geheilt. Durch Erhebungen, die der
ämie Verein Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller veranstaltet hatte,“)
stiger wurden diese Zahlen dahin ergänzt, daß bei den Werken der Eisen⸗
ürde. industrie (die Statistik war von 154 Hüttenwerken und 198 Maschinen⸗—
des bauanstalten und Eisengießereien geliefert) die Fälle vorübergehender,
ge⸗ aber über 13 Wochen dauernder Erwerbsunfähigkeit etwa 1,1 pCt.
Ent— aller nicht tödtlicher Unfälle betrugen.
Mit Hilfe dieser Unterlagen wurde berechnet, daß die Unfall⸗
versicherung für rund 2 Millionen Arbeiter einen Jahresaufwand
Ent⸗ von rund 13796872 Mark erfordern würde. Unfälle, die eine
setzes Erwerbsunfähigkeit von weniger als 13 Wochen zur Folge hatten,
ihre wurden dabei nicht gerechnet. Die Last, welche den Krankenkassen
der aufgeladen werden würde, wenn ihnen alle Unfälle mit einer
ingte Erwerbsunfähigkeit von weniger als 13 Wochen zugewiesen werden
tfall⸗ sollten, wurde auf 2749295 Mark, also auf 161/, pCt. der gesammten
ichs⸗ Unfallversicherungslast berechnet.
gung
rfes, Am 27. Oktober 1881 hatten die neuen Wahlen zum Reichs—
ages tage stattgefunden; sie waren für die Pläne und Absichten des
über Reichskanzlers nicht günstig ausgefallen. Die Konservativen hatten
wie nur mit Anstrengung ihre bisherige Stärke erhalten können; die
agen Freikonservativen und Nationalliberalen waren erheblich geschwächt
ders aus den Wahlen hervorgegangen. Dagegen kehrte das Centrum
fall⸗ durch einige Mitglieder verstärkt zurück. Die Sezessionisten und
das die Fortschrittspartei hatten die Anzahl ihrer Mitglieder fast ver—
ang— doppelt. Abgesehen von der ganz links stehenden kleinen Fraktion
setzt, der süddeutschen Volkspartei, zogen 13 Sozialdemokraten in den
mit Reichstag ein. Der neue Reichstag wurde am 17. November er—
auf öffnet. Der Kaiser war in den letzten Stunden vor der Eröffnung
gust, durch ein leichtes Unwohlsein behindert worden. Seine für alle
imte Zeit denkwürdige Botschaft wurde von dem Reichskanzler verlesen.**)
*) Bericht des Geschäftsführers Dr. Rentzsch an den Vorstand des Ver—
vu eins Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller vom 22. Februar 1882.
irch⸗ **) Stenogr. Berichte über die Verhandlungen des Deutschen Reichstags,
V. Legisb.-Periode, 1. Session 1881/82, Band 1, S. 1.