Full text: Zweiter Band (2. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 247 
aften ihren Erfahrungen, mit ihren Wünschen und Bedenken gehört zu 
sich werden. Es ist vorhin bereits von den Herren Referenten aus— 
ollen geführt, daß dies leider vielfach nicht geschehen ist, aber dies blos 
in einer Rede zu erklären, erscheint mir ungenügend. Ich halte 
irma es für angezeigt, für geboten, daß wir dem auch in einer Resolution 
enen deutlich Ausdruck geben.“ Dr. Goose beantragte demgemäß einen 
den weiteren Beschlußantrag IVa anzunehmen, lautend: 
auch „Die deutsche Industrie ist sich bewußt, auf dem Gebiete der 
Er⸗ Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter schon in der Vergangenheit 
ß bei Bedeutendes geleistet zu haben, sowohl im Vergleich mit anderen 
ssen⸗ Nationen als mit anderen Erwerbsklassen. Sie ist sich ferner 
kung bewußt den neueren bezüglichen Bestrebungen der Verbündeten 
chalb Regierungen mit vollster Theilnahme und vielfach mit eigener 
ßigen Initiative sich angeschlossen zu haben.“ 
erden „Die deutsche Industrie glaubt daher den Anspruch erheben 
rung, zu dürfen, daß diese für den sozialen Frieden und für das nationale 
enen Erwerbsleben so wichtigen Fragen, für welche nur sachliche Er— 
nstalt wägungen maßgebend sein dürfen, unter Berücksichtigung der 
gerade bei den Hauptbetheiligten gesammelten Erfahrungen ent— 
hland schieden werden.“ 
istrie⸗ „Die Delegirtenversammlung muß es deshalb lebhaft be— 
potit dauern, daß die wohlgemeinten sachlichen Vorschläge und Bedenken 
ihrts⸗ der deutschen Industrie bei den bezüglichen Verhandlungen fast 
einem gänzlich unbeachtet geblieben sind und allem Anschein nach vorzugs— 
n der weise politische Parteitendenzen maßgebend waren. Sollte es nicht 
en in gelingen mit Hilfe der Verbündeten Regierungen den Einfluß solcher 
cauf Tendenzen auf die Gestaltung der Unfallversicherung abzuwehren, 
In⸗ so müßte die Delegirtenversammlung ein derartiges Vorgehen für 
üngst unheilvoll erklären, — überlastend für viele Industrien, depravirend 
itliche für den Arbeiterstand, verderblich für Staat und Gesellschaft.“ 
ß die Die hierauf von dem Regierungsrath Schueck-Berlin 
mgen gegen einige Sätze der von Dr. Goose eingebrachten Resolution 
ieran erhobenen Bedenken wurden von dem Bürgermeister a. D. Russell, 
utsche Mitinhaber der Diskontogesellschaft in Berlin, zum größten Theil 
le sie als unrichtig bezeichnet. In der Resolution Goose sei kein Vor— 
gesetz⸗ wurf gegen den Reichskanzler enthalten, auch treffe die Industrie 
iative kein Verschulden, wenn dem Reichskanzler durch die Wahlen keine 
„ daß Mehrheit zur Seite gestellt worden sei. „Nein, meine Herren,“ so 
Quiit sagte Russell, „Diejenigen, die daran schuld sind, daß vernünftige
	        
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