434 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
Diese Bestrebungen waren von Erfolg begleitet gewesen. Wenn
der Reichszuschuß schließlich in einer Gestalt zustande gekommen war,
die durch den festen Beitrag von 50 Mark für jede einzelne Rente
eine außerordentliche Ungleichheit zwischen den einzelnen Renten—
empfängern schuf, so hat der Centralverband dieses ganz un—
richtige und daher zu verwerfende System scharf und nachhaltig
bekämpft. Es ist zu bedauern, daß die wohlbegründeten Dar—
legungen des Centralverbandes und anderer Kreise in dieser Be—
ziehung vollständig unberücksichtigt geblieben waren. Bedeutungs—
holl war auch, daß es dem Centralverbande und den Bestrebungen
derer, die sich ihm anschlossen, gelungen war, das reine Kapital—
deckungsverfahren, die Aufbringung des Werthes aller Renten durch
gleichbleibende Beiträge, wenigstens in gewissem Grade ab—
zuschwächen.
Das Kapitaldeckungsverfahren war insofern gemildert worden,
als es sich nur noch um die Aufbringung des Kapitalwerthes der
für bestimmte Perioden erwachsenden Renten mit Gleichheit der
Beiträge nur innerhalb dieser einzelnen Perioden handelte. Die
erste Periode war auf 10 Jahre festgesetzt worden, dann war eine
andere Berechnung als Grundlage vorgesehen. Dieses Verfahren
näherte sich wenigstens einigermaßen einem Umlageverfahren mit
Ansammlung freilich sehr bedeutender Reserven.
Der von der Kommission eingefügte, die Auflösung der privaten
Pensionskassen betreffende, von dem Centralverbande als höchst ver—
hängnißvoll und unannehmbar bezeichnete 8133a, war beseitigtworden.
In der Ausschußsitzung des Centralverbandes vom 14. Sep⸗
tember 1889*), in der von dem Geschäftsführer Bueck das Facit
hinsichtlich der Beschäftigung des Centralverbandes mit dem in
Rede stehenden Gesetz gezogen wurde, bestätigte auch das Mitglied
des Reichstages, Freiherr von Stumm-Halberg, daß die in der
letzten großen Generalversammlung auf Antrag des Referenten,
Geh. Finanzrat Jencke, angenommenen Beschlußanträge vom
Reichstage in wesentlichen Punkten berücksichtigt worden seien.
Zwischen der Kommissionsberathung und der zweiten Lesung
habe er selbst acht Anträge eingebracht, die sich in der Richtung
jener Resolutionen bewegten und die in der Hauptsache Annahme
gefunden hatten.
*) Verhandlungen ꝛc. des Centralverbandes, Heft 47, S. 21