26 H. MA Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
aber in besonderen, durch das Vorkommen wichtiger Rohmaterialien deut
oder das Vorhandensein leichterer Verkehrsverhältnisse begünstigten sozic
Produktionsmittelpunkten. In diesen häuften sich, von der Frei— dur⸗
zügigkeit begünstigt, größere Massen von Arbeitern an. Es bildete
sich die besondere Klasse der Fabrikarbeiter. Aus
Als sich die Fabrikbetriebe zu entwickeln begannen, waren, sich
wie früher in England, so später auch in Deutschland, die Unter— Eng
nehmer vielfach aus den handwerksmäßigen Kleinbetrieben hervor— gebi
gegangen. Das Emporsteigen dieser Männer vollzog sich fast der
ausnahmslos unter Erweisung hervorragender Energie, Umsicht gan
und Geschäftskenntniß; ihre allgemeine Bildung stand im Durch— führ
schnitt jedoch nicht auf genügend hoher Stufe, um, bei Bethätigung
des Triebes schnell und möglichst viel zu erwerben, in Bezug auf gew
die von ihnen beschäftigten Arbeiter der Engherzigkeit und Rück— Deu
sichtslosigkeit ausreichende Schranken zu ziehen. Diese Verhältnisse Arb
führten zu dem Streben, durch lange Arbeitszeit, Nachtarbeit, wied
thunlichst umfangreiche Beschäftigung von weiblichen Personen und vere
Kindern bei kärglichstem Lohne, die Kraft und Leistungsfähigkeit gehe
der Arbeiter bis zur äußersten Grenze auszunutzen. eiser
Diese Behandlung der Arbeiter wurde begünstigt durch die
von England ausgegangenen und in Deutschland mit besonderer spät
Lebhaftigkeit aufgenommenen Lehren der sogenannten Manchester— Reg
schule. Sie führten auf wirthschaftspolitischem Gebiete zum be— war,
dingungslosen Freihandel, zu dem Prinzip der individuellen Freiheit Aus
und der Zurückweisung jedes Eingreifens des Staates in das nan
Wirthschaftsleben. Die Lehre des Gehen- und Geschehenlassens, richt
das „laissez-faires, wurde auch mit Bezug auf Arbeiterfragen zur der
Geltung gebracht; auch auf diesem Gebiete sollte, unter Ausschluß diese
aller staatlicher Eingriffe, durch das freie Spiel der Kräfte das Par
allgemeine Wohl am besten gefördert werden. ined
Ibhre unbefriedigende Lage kam den Fabrikarbeitern mit dem auf
Anwachsen ihrer Massen mehr und mehr zum Bewußtsein. Das die
Bestreben, sie zu bessern, trat mit Schärfe hervor, als durch die gege
politischen Wandlungen auch den Arbeitern das Recht der Ver— eine
einigung, der Organisation und der Vertretung ihrer Interessen in Arb
den gesetzgebenden Körperschaften gewährt worden war. Vorher „Eh
aber schon hatten sich, in Anknüpfung an die bereits aus dem dam
18. Jahrhundert stammenden sozialpolitischen und kommunistischen eine
Ideen französischer Schriftsteller und Revolutionäre, unter den und