2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 615
Fine prinzipiell nothwendig oder wünschenswerth erscheine. Deshalb
sars müsse an dem Wortlaut des Beschlußantrages zu J festgehalten
bei werden. Seines Erachtens sei gerade im gegenwärtigen Augenblick
sie eine Stellungnahme angezeigt, besonders mit Rücksicht auf die
zu Aeußerung des Grafen von Posadowsky. Er halte es für außer—
Er— ordentlich werthvoll, daß immer wieder von so maßgebender Stelle
llen erklärt werde, daß die Industrie den Einigungschimären, die fort—
auf während Beunruhigung in die sozialpolitische Gesetzgebung hinein—
stige tragen, ablehnend gegenüber trete. Die bewundernswerthe Menge
er.“ von Arbeitskraft, Intelligenz, Sach- und Fachkunde, die sich frei—
im willig in den Dienst der Arbeiterversicherungsgesetzgebung gestellt
esen habe, würde brach gelegt werden zu Gunsten einer bureaukratischen
eilt, Verwaltung, die vielleicht vollkommen gleichmäßig, aber sicher auch
tive in schablonenhafter Weise arbeiten würde. Graf von Posadowsky
rißte habe gesagt, daß die Rentenstellen sozialpolitische Krystallisations—
des punkte bilden könnten, daß man daran denken könne sie späterhin
sei mit weiteren Aufgaben der Arbeiterversicherung zu betrauen. Es
set⸗ sei ein öffentliches Geheimniß, daß man daran denke, diesen Renten—
stellen künftig auch die Feststellung der Unfallrenten zu über—
chst tragen. Dr. Freund, der Vorsitzende des Vorstandes der Berliner
ent⸗ Versicherungsanstalt, von dem die Dezentralisationsideen ausgingen,
nen⸗ habe sogar erklärt, er würde die Rentenstellen nur dann gut heißen,
ück⸗ wenn man ihnen jetzt oder künftig auch die Feststellung der Unfall—
ags⸗ renten übertragen würde. Es stehe also zu befürchten, daß diese
acht. eigenartige Institution nicht nur zur Zertrümmerung des Gefüges der
hält Invaliditätsversicherung, sondern auch zur Beseitigung der berufs—
mit genossenschaftlichen Organisation benutzt werden würde. Und
die gerade um dieses Zusammenhanges zwischen Rentenstellen und
in Verschmelzungsideen willen sollte hier ganz energisch erklärt werden,
ani⸗ daß der Centralverband von solcher Verschmelzung nichts wissen wolle.
zur Stumpf-Osnabrück stellte sich entschieden auf denselben
Standpunkt. Es sei eigenthümlich, daß immer wieder auf die
lbst⸗ Vereinigung der Versicherungszweige hingearbeitet werde, daß aber
iner Niemand greifbare Vorschläge darüber zu machen vermöge, wie diese
hlich Vereinigung ins Werk zu setzen sei. Schon die Verschiedenartigkeit
lich. der Versicherungsträger und ihrer Rechtsstellung schlösse eine Zu—
ung sammenlegung aus. Bei der Unfallversicherung ruhe die ganze Last
Zeise auf den Schultern der Arbeitgeber, bei der Krankenversicherung
ung würden zwei Drittel von den Arbeitnehmern und ein Drittel von den