2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 651
ati⸗ Der Abgeordnete Möller-Brackwede hatte sich eine sehr
angesehene Stellung im Reichstage erworben. Er wurde allgemein
r als Sachverständiger mit Beziehung auf die Interessen, der Industrie
lte und als deren berufener Vertreter angesehen. Möller stellte fest,
daß die Bedenken der nationalliberalen Fraktion sich hauptsächlich
en gegen drei Punkte gerichtet hätten. Zunächst seien es die zu 85
en, gestellten, wesentlich die Knappschaftskassen betreffenden Anträge
da gewesen. Es waren das die von dem Abgeordneten Stötzel,
sine Hitze und Genossen gestellten, hier bereits eingehend besprochenen
ial⸗ Anträge. Nach Möllers Darstellung hatten sich seine politischen
icht Freunde inzwischen davon überzeugt, daß die im Lande gehegten
us, Befürchtungen nach vielen Richtungen hin unbegründet gewesen
icht seien. Wesentlich seien seine Parteigenossen beruhigt worden durch
den von einem der Antragsteller selbst, dem Abgeordneten Hitze,
ss. eingebrachten Antrag. Der ursprüngliche Antrag lautete: „Bei
ind der Verwaltung der Kassen müssen die Versicherten mindestens nach
its Maßgabe des Verhältnisses ihrer Beiträge zu den Beiträgen der
de, Arbeitgeber durch in geheimer Wahl gewählte Vertreter betheiligt
zen sein“. „Wenn für die Gewährung der reichsgesetzlichen Leistungen
en besondere Beiträge von den Versicherten erhoben werden, oder eine
ing Erhöhung der Beiträge derselben eingetreten ist oder eintritt, so
eræ dürfen die reichsgesetzlichen Renten an Kassenmitglieder nur zu dem
on⸗ den Reichszuschuß übersteigenden Betrage auf die Kassenleistungen
er für diese Mitglieder angerechnet werden.“ Hitze hatte beantragt,
nach dem Worte: „Renten“ den Schluß des Satzes zu streichen
und an dessen Stelle zu setzen: „auf die sonstigen Kassenleistungen
hes nur insoweit angerechnet werden, daß der zur Zahlung gelangende
uni Theil der letzteren im Durchschnitt mindestens den Reichszuschuß
ig erreicht“ Dieser Antrag wurde in der dritten Berathung ange—
m nommen. Er ist durch 88 Ziffer 5 des neuen Gesetzes zum Aus—
che druck gebracht worden.
ken Möller führte weiter aus, daß die mit den 88 8 und 16
er⸗ eingeführte umfassende Erweiterung des Rechts zur Selbstversicherung
ser in seiner Fraktion die allerschwersten Bedenken hervorgerufen habe.
her Solche Bedenken hätten auch im Centralverbande sehr ernsten Aus—
its druck gefunden. Die Parteigenossen des Abgeordneten Möller
waren nach dessen Angabe aber schließlich im Hinblick auf die bei
den Krankenkassen gemachten Erfahrungen zu der Annahme gelangt,
daß von der freiwilligen Versicherung kein umfangreicher Gebrauch