Full text: Zweiter Band (2. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 653 
bst⸗ Genüge zum Ausdruck gekommen.““) Möller hatte aber noch einen 
den weiteren Grund für die Bescheidung. Er sagte: „Ich habe freilich 
hen schon in der zweiten Lesung zum Ausdruck gebracht, daß ich meiner— 
sen. seits allerdings der Meinung geworden bin, daß, nachdem die 
en, 88 40 ff., also der ganze Apparat der Arbeiter- und Arbeitgeber— 
cht, beisitzer beschlossen worden ist und wiederum beschlossen werden 
gen wird für die unteren Stellen, während bisher die Landrathsämter 
eise und die Stadtbehörden die Sache selbständig besorgt haben, dadurch 
ing der Apparat ein so komplizirter und weitläufiger werden wird, daß 
ing die Mehrzahl der Betheiligten selbst auf die Dauer den Wunsch 
rtei haben werden, Rentenstellen einzuführen. Wir wollen also, wie ich 
gen bereits in der zweiten Lesung als die Meinung der Mehrheit 
Er meiner Freunde dargelegt habe, die Hand bieten zu einem ernst— 
ille haften Versuch mit den Rentenstellen.“**) 
be, Der Redner der Konservativen von Loebell, der sich besonders 
de nachdrücklich auf den von seiner Partei erhobenen Widerstand gegen 
er⸗ die Rentenstellen berufen hatte, tröstete sich in derselben Weise wie 
zu Möller mit der vorgeschriebenen Anhörung des Provinzial— 
ing ausschusses und mit den Bedingungen, daß für die Errichtung der 
ser Rentenstellen ein geschäftliches Bedürfniß vorliegen müsse und daß 
ei— sie erfolgen solle „insbesondere in Gemeinden mit dichter Bevölke— 
or⸗ rung“. Der Redner bedauerte allerdings, daß diese letzte Bedingung 
i8⸗ nur in sehr milder Form in das Gesetz übergegangen sei. Die 
en Konservativen schienen nach der Art, mit der die Vertreter der 
etz⸗ Regierung die Rentenstellen vertheidigt hatten, am meisten zu 
he. fürchten, daß die Reichsinstanz mit Bezug auf die Errichtung von 
7 Rentenstellen eine wenn auch nur moralische Einwirkung auf die 
einzelnen Landesregierungen auszuüben versuchen würde. Diese 
isi. aber sollten in der Beurtheilung des Bedürfnisses für die Errichtung 
it von Rentenstellen vollständig souverän sein. 
3— Der Direktor im Reichsamt des Innern von Woedtke, der 
für den am Erscheinen verhinderten Staatssekretär das Wort 
en führte, suchte diese Bedenken zu zerstreuen, indem er sagte: „Der 
ie Herr Abgeordnete von Loebell und seine Freunde mögen sich dessen 
n versichert halten, daß bei Errichtung von Rentenstellen — ich 
3 komme deshalb darauf zurück, weil ich weiß, daß die Rentenstellen 
*) Stenogr. Berichte über die Verhandlungen des Deutschen Reichstags, 
18, X. Legisl.-Periode, 1. Session 1898/1900, Band 8, S. 2608. 
**) Ebendaselbst.
	        
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