2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 655 
tern Der Redner des Centrums, Abgeordneter Dr. Hitze, hatte 
vor⸗ keine Einwendungen gegen das Gesetz zu erheben. Er beschränkte 
der sich darauf, einige Aeußerungen seines sozialdemokratischen Vorredners 
sie zu widerlegen. 
wo Weniger günstig als von dem Abgeordneten von Loebell 
von wurde das Gesetz von dem zweiten Redner der konservativen Partei, 
uns dem Abgeordneten von Staudy beurtheilt. Seinen Ausführungen 
hne muß hier ein besonderes Interesse zugewendet werden, da sie in 
len wesentlichen Punkten mit den im Centralverbande gehegten Ansichten 
chtet übereinstimmten. So erklärte er, daß ihm der bezüglich der Renten— 
der stellen geschlossene Kompromiß keineswegs sympathisch sei. Seine 
der Bedenken seien „einigermaßen gemildert“ durch die von dem Ministerial— 
eicht direktor von Woedtke gegebene Erklärung, daß den Zentralbehörden 
als der einzelnen Bundesstaaten absolut überlassen bleiben solle zu ent— 
um⸗ scheiden, ob sie Rentenstellen einführen wollten oder nicht. Der 
Redner verwies darauf, daß er bereits in der ersten Berathung 
von namens seiner Partei bedauert habe, daß die Verbündeten Regierungen 
der sich nicht entschlossen hätten, durchgreifende Aenderungen bezüglich 
rin⸗ der Organisation vorzuschlagen. Er bezeichnete als nothwendig 
chte eine gerechtere Vertheilung der Lasten und Erleichterungen bezüglich 
end des Markensystems. Er tadelte scharf, daß dieses System nicht be— 
gen seitigt werde und bestritt die Behauptung des Staatssekretärs, daß 
fes ein anderer gangbarer Weg nicht vorgeschlagen sei. Die mit dem 
als Markensystem verbundenen großen Schwierigkeiten und Belästigungen 
des schrieb er zum größten Theile der Einführung der Lohnklassen zu, 
ren die noch ganz andere ungünstige Wirkungen im Gefolge gehabt 
hätte. Es sei hier daran erinnert, daß der Centralverband die 
ten seiner Zeit von der Regierung vorgeschlagenen Ortsklassen besonders 
des deswegen warm befürwortet hatte, weil deren Einführung sehr 
en, große Erleichterung in der Anwendung des Markensystems zu— 
cht. gelassen haben würde. Mit solchen Erleichterungen würde sich, so 
eß⸗ meinte der konservative Redner im Widerspruch zu den vom Staats— 
da sekretär vertretenen Ansichten, die Errichtung einer einzigen Landes— 
ten versicherungsanstalt für Preußen haben durchführen lassen, die er 
zen dringend gewünscht hätte. Derselbe Wunsch war zu allererst von 
ten dem Centralverbande lebhaft ausgesprochen worden. 
Von dem Centralverband war die Msicht vertreten worden, 
gs, daß mit der Verabschiedung des vorliegenden Gesetzentwurfes die 
Ausgestaltung der Invalidenversicherung durchaus nicht als ab—