2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 795
Die Ergebnisse der Arbeiterversicherung.
Von den 57,7 Millionen Einwohnern des Deutschen Reiches
im Jahre 1902 (Tabelle 1) waren 17,6 Millionen gegen Unfall,
13,4 Millionen gegen Invalidität und die Noth des Alters und
10,5 Millionen gegen Krankheit versichert.
Von 1000 Personen der erwerbsthätigen männlichen und
weiblichen Bevölkerung waren im Jahre 1901 (Tab. ) versichert
gegen Krankheit 625, gegen Unfall“) 1052 und gegen Invalidität
und die Nachtheile des hohen Alters 800.
Die Gesammtlasten für die Arbeiterversicherung haben bis zum
Schluß des Jahres 1902: 5,3 Milliarden Mark betragen (Tab. 3)
und werden Ende 1904 schon die hohe Summe von 6 Milliarden
Mark überschritten haben.
Zur Aufbringung dieser Lasten hatten die Arbeitgeber bis zum
Schluß des Jahres 1902 beigesteuert: 2,4 Milliarden Mark.
Für die an die Arbeiter bis 1902 gezahlten Entschädigungen
von 3,6 Milliarden Mark haben die Mbeiter selbst 2,3 Milliarden
Mark aufgebracht, sodaß sie bis dahin über 1,3 Milliarden Mark
mehr empfingen, als sie ihrerseits zu diesen Entschädigungen bei—
gesteuert hatten. Das Reich hatte dazu einen Zuschuß von 252,3
Millionen Mark geleistet.
Das Vermögen innerhalb der drei Arbeiterversicherungszweige
belief sich schon Ende 1902 auf 1,4 Milliarden Mark.
Mit Bezug auf die einzelnen Versicherungszweige sind folgende
Angaben zu machen. Die Krankenversicherung umfaßte im
Jahre 1885 4,7 Millionen Versicherte, im Jahre 1902 dagegen
10,5 Millionen. An Beiträgen zur Krankenversicherung sind von
den Arbeitern geleistet worden (Tab. 4 zusammen in den Jahren
*) Die Mitversicherung kleiner Unternehmer hat zur Folge, daß in neuerer
Zeit die Zahl der Versicherten bei der Unfallversicherung größer ist, als diejenige
der erwerbsthätigen Arbeiterbevölkerung.