ler 2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 55
vegen ihrer Die erste Berathung begann am 5. November,“) sie nahm
r im Gesetz drei Tage in Anspruch und endete mit der Verweisung an eine
der Gesetz⸗ Kommission. Obgleich die Aussichten für die Annahme des Gesetzes
erschwinden im Allgemeinen nicht ungünstig waren, zogen sich die Verhand⸗
ticht um die lungen doch sehr in die Länge. Den Hauptstreitpunkt bildete die
arum, dem Ausweisungsbefugniß, auf welche die Regierung und die Konser—
sen Heilung vativen nicht verzichten wollten. Sie wurde in der Kommission und
zirkung des in der zweiten und dritten Berathung abgelehnt. Deswegen stimmte
jestörte und der größte Theil der konservativen Partei bei der Gesammtabstimmung
erden Der gegen das Gesetz; es wurde mit 169 gegen 98 Stimmen abgelehnt.
de stets der Die Sitzung hatte am 25. Januar 1890 stattgefunden. Wenige
1Intensität Stunden nachdem sie geschlossen war, wurde auch der Reichstag
des sozialen von Sr. Majestät dem Kaiser in Person mit einer Thronrede ge—
ngen hielten schlossen. Sie enthielt mit Bezug auf die Sozialpolitik die folgenden
hmen gegen beiden Abschnitte:**)
die sozial⸗ „Mit besonderer Befriedigung habe ich die fortschreitende
ben sollten, Durchführung der in der Botschaft Meines Hochseligen Herrn Groß—
sich jedoch vaters vom Jahre 1881 ausgesprochenen Gedanken durch den
den breiten weiteren Ausbau der Unfallversicherungsgesetzgebung und namentlich
n geschlagen durch die Vereinbarung des Invaliditäts- und Altersversicherungs—
könnte, daß gesetzes begrüßt. Den der Fürsorge vorzugsweise bedürftigen Gliedern
ang in der des Volkes ist dadurch für die Sicherung ihrer Zukunft eine Gewähr
»das Gesetz geboten, welche für den inneren Frieden des Vaterlandes von guten
rde es eine Folgen begleitet sein wird. Bleibt auch auf diesem Gebiete noch
»gen werden Vieles zu thun übrig, so bin Ich doch überzeugt, daß der Antheil,
gig sei auf welchen der Reichstag an dem bereits Erreichten hat, im Volke nicht
einzelne zu vergessen werden wird.“
ʒesetzes eine „Auf den gewonnenen Grundlagen wird sich weiter bauen
lassen, um den arbeitenden Klassen die Gewißheit zu verschaffen,
Gesetz voll— daß die gesetzgebenden Gewalten für ihre berechtigten Interessen
Minister des und Wünsche ein warmes Herz haben, und daß eine befriedigende
lbgeordneten Gestaltung ihrer Lage nur auf dem Wege friedlicher und gesetz—
schlagfertig mäßiger Ordnung zu erreichen ist. Es ist Mein dringender Wunsch
todtkranken und Meine Hoffnung, daß es dem folgenden Reichstag gelingen
Freude der möge, im Verein mit den Verbündeten Regierungen für die auf
ertheidigung diesem Felde nothwendigen Verbesserungen wirksame gesetzliche Formen
z im preußi⸗ NStenogr. Berichte über die Verhandlungen des Deutschen Reichstags,
ichskanzler VII. Legisl.Periode, 5. Session 1889/90, Band 1. S. l1- ff.
nicht theil. **) Ebendaselbst, Band 2, S. 1257.