2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 61
g jedoch sammlungen der Fachgenossen abgehalten, in denen äußerlich nur
zur Ver rein fachliche Fragen behandelt wurden. Diese Versammlungen
Gewerl stellten die Fühlung unter den Arbeitern wieder her und führten
fũn die zur Bildung örtlicher Fachvereine, die sich vorläufig politisch und
en agitatorisch nicht bethätigten. Auf diesem Wege wurde die, durch
hial. den Erlaß des Sozialistengesetzes zeitweilig unterdrückte und zer⸗
rlshafls trümmerte Organisation der Arbeiter allmählich wieder angebahnt.
rt Die Vorbereitungen waren so planmäßig und energisch getroffen
geht n worden, daß mit dem Erlöschen des Sozialistengesetzes im Jahre 1890
mut die weitere Ausgestaltung der Organisation sich schnell vollzog.
ulionle Mit diesem Zeitpunkte setzte auch die moderne Gewerkschafts—
bewegung kräftig ein.
vn ben Am 17. und 18. November 1890 wurde in Berlin eine
ullie die Gewerkschaftskonferenz abgehalten. Von dieser wurde als Central—
ehiei instanz eine „Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands“
id hnen mit dem Sitz in Hamburg gewählt. Ihr wurde der Auftrag ertheilt,
bertimn ein Statut für die Organisation der Gewerkschaften auszuarbeiten
l n und es einem Gewerkschaftskongreß vorzulegen. Dieser Kongreß
ine nicht wurde in den Tagen vom 14. bis 18. März 1892 in Halberstadt
ch nach abgehalten; an ihm betheiligten sich, als Vertreter von 300519 Mit—
gliedern, 208 Delegierte. Seitdem sind weitere Gewerkschafts—
kongresse abgehalten worden am 4. bis 8. Mai 1896 in Berlin, am
erichteten 8. bis 14. Mai 1899 in Frankfurt a. M. und am 16. bis 20. Juni
den im 1902 in Stuttgart.*)
aner und Auf dem ersten Kongreß in Halberstadt bethätigten sich, bei
ch durch Berathung über die Frage der Organisation, sehr starke prinzipielle
ie sozial— Gegensätze. Die Gewerkschaftsbewegung bezweckte die Wahrung und
brachte, Förderung der Arbeiterinteressen, ganz besonders den Arbeitgebern
h gegen⸗ und Unternehmern gegenüber. Von einem Theil der Delegierten
irke Ein— wurde erkannt, daß örtliche Organisationen im Allgemeinen zu
derrschaft schwach sein würden diesen Zweck zu erfüllen, daß vielmehr diese
wieder große und schwierige Aufgabe wirkungsvoll nur gelöst werden könne
iderstand durch kraftvolle Zusammenfassung aller Betheiligten. Von den
kung des Vertretern dieser Ansicht wurde daher eine Centralisation für un—
zu bedingt erforderlich gehalten. Von der anderen Seite wurde die
ngsdauer
he ee *) Diese Darlegungen sind im Februar des Jahres 1908 geschrieben
on plan⸗ worden. Das mag zur Erklärung des Umstandes dienen, daß auch in den
weiteren Theilen dieser Arbeit Vorgänge, die nicht in dem Rahmen der Jahre
1876 bis 1901 liegen, sondern in der neueren Zeit, Erwähnung gefunden haben.
en Ver—