2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 167
anze „Im Interesse der Erhaltung, der Pflege und Kräftigung
ann der Familie und ihrer wahrhaft unveräußerlichen Rechte steht für
iner uns unabweislich fest die Forderung, Frauen und Kinder, noch
sage jugendliche Arbeiter und auch erwachsene Mädchen, gegen eine, die
its⸗ Familie schädigende, ja auflösende ungemessene Ausbeutung im
nen Fabrikbetriebe mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu schützen.
ung Wir machen kein Hehl daraus, daß unser letztes Ziel die
hten vollständige Verbannung der verheiratheten Frau aus
igen der Fabrik, die Zurückführung der Gattin und Mutter
pzig an den häuslichen Herd überhaupt ist. Wenn wir mit
rer unserem Antrage im Augenblick so weit nicht gehen, sondern für
mal die verheirathete Frau nur die gesetzliche Beschränkung der täglichen
itirt Arbeitszeit auf sechs Stunden fordern, so hat dies zwei Gründe:
den einmal die Besorgniß, durch einen allzu jähen Uebergang Schädi—
un⸗ gungen weniger der Industrie, als der arbeitenden Bevölkerung zu
ön— veranlassen, die eine allmähliche Ueberleitung überhaupt nicht
setz⸗ herbeiführen wird, dann aber auch die Erwägung, daß die Frau,
keit welche nur sechs Stunden arbeiten darf, verhältnißmäßig bald von
ung selbst durch die unverheirathete Arbeiterin oder den Mann ver—
drängt sein wird.“
lich Daß die Thatsache der Frauenarbeit in den Fabriken über—
eten haupt als beklagenswerth hingestellt wird, lasse sich auch unschwer
uer aus den Worten des Abgeordneten Hitze schließen. In der vor—
ng erwähnten Reichstagssitzung habe er unter anderem mitgetheilt, daß
en⸗ nach der Berufszählung im Jahre 1875 in Preußen nur 253 387
eine Arbeiterinnen in Großbetrieben beschäftigt gewesen seien, während
daß diese Zahl im Jahre 1882 bereits auf 402 568 gestiegen wäre.
rik⸗ Jencke vermochte den Sinn dieser Ausführungen nicht anders
zu deuten, als daß der Abgeordnete Hitze die Thatsache als be—
tete dauernswerth betrachte, daß die Zahl der in Preußen beschäftigten
sen Arbeiterinnen von 1875 bis 1882 um rund 150000 gestiegen sei.
er Dem gegenüber dürfte der Standpunkt wohl auch eine gewisse
ihr Berechtigung für sich in Anspruch nehmen können, von dem es
ers als eine Wohlthat betrachtet würde, daß jetzt 130 000 Arbeiterinnen
der mehr durch eigene Arbeit auf redliche Weise in den Fabriken ihr
gt: Brod verdienen, statt, obgleich arbeitsfähig, vom Verdienst des
age Mannes, des Familienoberhauptes, leben zu müssen, und die
ken Hände vielleicht in den Schooß zu legen. Das letztere würde
sicherlich vielfach der Fall sein.