2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 641
nit gehen, wir wollen uns unsere Finger nicht verbrennen mit einem
en Streik, der uns unendliches Geld kostet. Ja meine Herren, wollen
de⸗ Sie das leugnen? So liegt die Sache.“ Alle Abmachungen der
en Führer hätten auf die Arbeiter keinen Eindruck gemacht, das sei
er ein trauriges Zeugniß für die Kraft, welche die Organisation bis—
as her zu entfalten Gelegenheit gehabt habe.
nit Der Minister ermahnte den Abgeordneten Hue mäßigend
igt auf die Parteipresse einzuwirken. Er verlas als Beweis für die
8, Zügellosigkeit der sozialdemokratischen Presse die folgenden Sätze
ufe aus einem Artikel der „Leipziger Volks-Zeitung“, der die Ver—
handlungen im Preußischen Abgeordnetenhause besprach; sie
er⸗ lauteten: „So sieht im Preußischen Abgeordnetenhause die Debatte
der über die erschütternde Massenbewegung der zur Verzweiflung ge—
en triebenen Lohnsklaven des Ruhrgebiets aus. Ein widerliches
keit Schauspiel! Von dem Hungerschrei der gequälten Hunderttausende,
ys⸗ die nichts weiter verlangen, als Anerkennung ihrer Menschenwürde,
dringt nichts in diesen Saal. Was wissen diese trefflichen Archonten
em von der grauenhaften Noth jener mit Peitschen und Skorpionen
or⸗ gezüchtigten Grubenheloten, denen die Wurmkrankheit den Leib
den zerfrißt und die Sorge um die bevorstehende Stilllegung der Zechen
en. den Geist ermattet.“
iks „Ja, meine Herren,“ so sagte der Minister, „wenn Sie mit
derartigen Redensarten in Ihrer Presse die breite Masse traktiren,
der dann muß man sich nicht wundern, wenn Ihre maßgebenden Leute
ge⸗ keinen Einfluß haben.“ (Sehr richtig! rechts.) Bezüglich der von
nen dem Abgeordneten Hue vorgebrachten einzelnen Klagen verwies
der Minister auf die vorzunehmenden Untersuchungen. Auch er
er⸗ gab der Befriedigung über die ruhige Haltung der Streikenden,
Die sowie der Hoffnung Ausdruck, daß die Disziplin weiter aufrecht
us⸗ erhalten werden möge. Der Abgeordnete Hue habe gesagt, wenn
tige Herr Stinnes entgegengekommen wäre, so würde der Streik auf
Zeche Bruchstraße nicht ausgebrochen sein. Zum Entgegenkommen
der habe man aber Herrn Stinnes keine Zeit gelassen durch den vor—
vere zeitigen Ausbruch des Streiks. Das Verfahren vor dem Gewerbe—
hier gericht sei gar nicht in Scene gegangen. Niemand von den Führern
ten) wisse, was vor dem Gewerbegericht hätte passiren können, und hier
alle setze sein Bedauern am kräftigsten ein darüber, daß man mit zu
ben großer Unbedachtsamkeit den Streik auf Bruchstraße begonnen habe.
gen Dadurch sei veranlaßt worden, daß schließlich die Stimmung im
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