Full text: Dritter Band (3. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 647 
8 der Gesetzgebung in den Ausstand einzugreifen. Umso größer war 
das allgemeine Erstaunen, als am 27. Januar durch ein Tele— 
m graphenbureau die Nachricht verbreitet wurde, daß die Regierung 
mn entschlossen sei in kürzester Zeit eine Novelle zum Berggesetz ein— 
n zubringen, durch welche wesentliche Forderungen'der Arbeiter 
zu „geregelt“ werden sollten. Das „geregelt“ wurde allgemein 
in „bewilligt“ übersetzt und wohl nicht ganz mit Unrecht. Am 
m 30. Januar bestätigte der Handelsminister, daß diese Regelung durch 
n, Gesetz eintreten werde und zwar auf einmüthigen Beschluß der König— 
e lichen Staatsregierung. 
le Am 30. Januar hatten die amtlichen Untersuchungen auf den 
i Zechen des Ruhrreviers begonnen und am 8. Februar verkündete 
53 der Reichsanzeiger das Ergebniß über die Untersuchungen auf der 
n Zeche Bruchstraße, von der der Ausstand ausgegangen war. Der 
lange Bericht endete mit den Worten: „Irgend welche Zustände, 
er die als allgemeine Mißstände für die Arbeiterschaft auf 
rte Zeche Bruchstraße bezeichnet werden können, sind nicht 
s erwiesen.“ 
Ueber alle diese Thatsachen hatte der Geschäftsführer Bueck 
a in der Delegirtenversammlung Bericht erstattet. Er theilte mit, daß 
alle weiteren Untersuchungen das gleiche Ergebniß gehabt hätten. Die 
hr Führer hätten diesen sie und ihre Bestrebungen so schwer kompromit— 
u tirenden Untersuchungen, deren Einfluß auf die öffentliche Meinung 
sie vor allem fürchteten, später dadurch ein Ende bereitet, daß sie 
3 den Arbeitern das Erscheinen vor den Untersuchungskommissionen 
die untersagten. 
its Zu diesen für den Ausstand so ungünstigen Verhältnissen war 
ue ferner eine Verschärfung des Gegensatzes zwischen den beiden größten, 
en am Streik betheiligten Arbeiterorganisationen hinzugetreten. Die 
* Sozialdemokratie und ihre Presse waren in skrupelloser Weise bestrebt 
u gewesen den Ausstand in ihrem Interesse soweit als thunlich zu 
llte verwerthen. Das war den Vertretern des christlichen Gewerkvereins 
höchst unangenehm geworden. Sie wünschten so schnell als möglich 
ge⸗ den Marsch Schulter an Schulter mit der Sozialdemokratie zu 
ige beenden. 
Zu dem Ende des Ausstandes übergehend, führte Bueck aus, 
n daß es sehr lange gedauert habe, bis die ersten Streikgelder zur 
u Auszahlung kamen. Ihre Unzulänglichkeit hatte große Unzufriedenheit
	        
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