Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

926 Des XVII. Jahrhunderts erste Hälfte. I. Allgem. kriegswissenschaftl. Werke, 
lassen, in welchem er als schematisches Beispiel die Marjc<anord- 
nung eine8 Heeres von 40000 M. (34000 zu Fuß, 6000 zu 
Pferd mit 30 Geschützen), eingehend auseinanderseßt. !) 
Die Gesamtmasse zerfällt in Vorzug, Corpus und Nachzug. gtls. 
Im Vorzuge folgen aufeinander: 500 wohlgerüstete Neiter, 2000 Fußknechte, 
Wagen mit Schanzzeug und Brückengerät, Shanzbauern und Botsleute, 4 Feld- 
ztücke auf Lafetten, schußbereit mit allem Zubehör, 1 Pulver- und 1 Kugelwagen. 
Bei dieser Artillerie sind 1 Lieutenant, etliche Adelsburschen, Zeugwarte, Führer, 
sowie die nötigen Büchsenmeister eingeteilt. 
An der Spiße des Corpus marschiert vie Hauptmasse der Artillerie, nämlich Ww 
3 Viertelkartaunen auf Lafeten, 4 halbe Kartaunen auf Lastwagen, 9 ganze Kn 
Kartaunen und 2 Mörser auf Lastwagen. (Den Viertel- und Halbkartaunen folgen zem 
Munition3wagen, den Ganzkartaunen und Mörsern ein weiterer Teil der Munition, iN 
sowie Wagen mit Hebezeug, Winden u. dgl. Natürlich begleitet das entsprechende mE 
Artilleriepersonal). =- Daran reihen sic 3000 leichte Reiter und 10000 Fuß- „eöen 
knechte. =- Hierauf folgen alle den vorgenannten Truppen gehörenden Fahrzeuge 
in nachstehender Reihenfolge: Munition3wagen , Kriegsmittelwagen, Proviant-, 
Bagage- und Privatwagen. =- Nun kommen 1200 Fußknechte und dann die 
Fahrzeuge der nachfolgenden HeereSteile, jedoch in umgekehrter Ordnung, d. h. also 
die MunitionSswagen zuletzt. =- Den Abschluß des Corpus bilden 8000 Fußknechte 
mit 4 halben und 3 Viertel-Kartaunen. 
Den Nah zug eröffnen 3 Feldstücke auf Lafetten nebst Kugel- und Pulver- . 
wagen. Dann folgen 2000 Fußknechte und 500 schwere Reiter. =- Der Rest der 7887 
Reiterei sicherte die Flanken des Marsches. 
Diese Marschordnung erscheint durchaus vernunftgemäß: die 
leichten Geschüße sind den Sicherungstruppen zugewiesen; nur bei 
den schweren Kalibern werden Rohr und Lafete noch für den Marsch 
getrennt; der Brückentrain ist der Vorhut zugewiesen. Was die 
Ausstattung der Artillerie betrifft, so führten mit: | 
Die 9 Kartaunen 5000, die 8 Halbkartaunen 12000, die 6 Viertelkartaunen | j 
14.000, die 7 Feldstücke 16000 Schuß. Dabei war vorauS8gesett, daß die Geschüße und. 
15 Schlachttage wirken sollten, u. zw. rechnete Fuchs für einen solchen auf die 110 
Kartaune 8, die 2/2 K. 10, die !/4 K. 12 und das Feldstü> 16 Schuß, i. g. also den 
336 Schüsse. Das Mehr an Munition kam den Böllern und etwaigen Belage- 
rungen zu gute. PT 
8 16. NE 
Zu Ende des 16. Ihdts. hatte Graf Savorgano zuerst den [m 7 
Versuch gemacht, die Schilderung belehrender Schlachten durch Pläne . 
2) Ich kenne das Werk nicht und citiere hier nach dem Au3zuge in Dolleczeks Gesch. der | 
österr. Artillerie (Wien 1887), der den Aufbewahrung3ort de8 Original8 nicht angibt.
	        
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