Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

3. ec. Piken und Fahnenspiel, Fechten, Ringen, Voltigieren. 1009 
Er sette auseinander, daß es zur Bestimmung der verschiedenen Flugweiten 
aus einem Geschüße genüge » die Länge nur einer Bahn unter einem genau ge- 
messenen Erhöhungswinkel festzustellen. Und während Galileo die Theorie nur 
unter der Annahme verfochten hatte, daß die Kugel in der Ebene der Batterie 
bleibe, bewies Toricelli, daß ihre Bahn eine Parabel sei, auch wenn sie über oder 
unter der Ebene der Batterie einschlage. 
Doch Taricellis Schrift fand bei den Artilleristen kaum Beachtung. 
Übrigens war Galilei der erste unter den Neueren, der einen 
Begriff von dem Druck der Atmosphäre, vom Gewicht der Luft 
hatte. Infolge dessen war ihm, als er seine Theorie von der Flug- 
bahn geworfener Körper aufstellte, keineswegs entgangen, daß hierbei 
allerdings auch der Widerstand der Luft in Frage komme. Aber 
er hielt diesen Körper für so dünn, leicht und nachgiebig, daß er eine 
wesentliche Änderung der parabolischen Flugbahn durch ihn für un- 
möglich hielt. 
„Wenn die geworfenen Körper“, so sagt er in seinem vierten Gespräche über 
die Bewegung, „von schwerem Stoff und kugelförmig sind, ja sogar wenn sie aus 
leichter Materie bestehe und eylindrische Gestalt haben wie die mit dem Bogen 
geschossenen Pfeile, so wird ihre Bahn doch von einer Parabel nicht merklich ab- 
weichen“. 
c. Piken- und Fahnenspiel, Fechten, Ringen, Voltigieren. 
S157. 
Die in der Überschrift genannten Dinge sind in manchen Arbeiten 
jo nahe verbunden, daß fie gemeinsam betrachtet werden müssen; doch 
kann hier kaum über Angabe der Titel hinau8gegangen werden. 
Michael Hundt: Newkunstlich Fechtbuch im Rappier. 
(Leipzig 1611.) 
Hieronimo Cavalcado: Künstl. Fechtbuch verdeutscht 
dur >< K.'v. Einsidel. . (Jena 1612.) 
Adam de Breen: De Naßavsche Wapenhandelinge van 
Schilt, Spies, Rappier ende Targe. Beyde Figuerlick afge- 
beelt ende gestelt na de nieu ordening des Vorstes Mavrit8 van 
Naßav. Net bygevoechde Schriftel. onderrichtinge nieuwelick int licht 
gebracht. ('8 Gravenhage 1618.)?) 
Dieser Foliant ist ein Gegenstüd zu de Geyns Werk [S. 1005] und wie 
dies unmittelbar unter dem Einflusse der nassauischen Fürsten entstanden, denen 
1) Sammlung Müller Nr. 1116 im Kupferstichkabinet de3 Reichsömuseum3 zu Amsterdam.
	        
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