Fünftes Buch.
Des siebzehnten Jahrhunderts
«erste Hälfte.
1. Kapitel.
Allgemeine kriegswissenschaffliche Werke.
1. Gruppe.
Die Bearbeitung der antiken Überlieferung.
S 1.
Im 17. Ihdt. tritt stärker als biSher die Beschäftigung mit
den griechischen oder doch griechisch schreibenden Kriegs8-
schriftstellern des AltertumS3 hervor, wozu besonders Lipsius
mit feinen Studien über Polybios [S. 561] den Anstoß gegeben hatte.
(Es ist bezeichnend, daß sich unter den vom Grafen Johann von
Nassau in den I]. Band seines „Kriegsbuchs“ [8 10] aufgenommenen
Schriften Auszüge aus Xenophon befinden, obgleich dieser Autor
erst ein halbes Jahrhundert später in eine moderne Sprache über-
tragen wurde, nämlich 1648 von Perrot d'Ablancourt ins Französische.
=-- Früher schon, 1619, gab Casaubonus als Anhang seiner Polybios-
Ausgabe den griechischen Text von des Aineias Buch über die
Städteverteidigung, den dann anch Gronovius wieder seinem Polybios
anhing (Amsterdam 1670). J. I. 1616 edierte Baldi die Lehre Herons
vom Geschüßbau und eröffnete damit zum erstenmale einen Blick auf
die Bedeutung der hellenischen Artillerie.
Von der höchsten Wichtigkeit aber wurde es, daß Polybios,
der seit des Lipfius Veröffentlichungen dem bi8 dahin fast allein
herrschenden Vegetius den Rang abgelaufen hatte, als Lehrer der
ZE].