1. DaS dritte Viertel des 17. Jahrhunderts. 1339
Sont ces petits dessins de Forteresges contigues qu'il faut ge rendre fa-
milieres“ bemerkt der Fürst von Ligne und fügt an anderer Stelle hinzu:
„Si je Servois dans le Corps du Genie, je voudrois avoir un petit Vauban
portatif dans ce genre 1a.“
Das Werk eines anderen Jesuitenpaters, Bourdins „Le Dessin
ou la perspective militaire“ (Paris 1655) verdient ebenfalls Er-
wähnung, obgleich es nicht verdeutscht ist, weil Bourdin seinen fortifi-
katorischen Vortrag mit den Feldverschanzungen beginnt und sich erst
nach deren Erläuterung zur Betrachtung der permanenten Bauten
wendet, ein rationelles Verfahren, das doch erst in weit späterer
Zeit Nachfolge fand,
S 80.
Gegen die Alleinherrschaft der Freitag'schen Schule in Nord-
deutschland trat zuerst der kurbrandenburgische General Heinrich
Ruse, nachgehend8s Baron von Rusenstein, in die Schranken mit
„Verster>te Vesting, uytgefonden in velerley voorfallen, geobser-
veert in dese laetste oorlogen, so in de Vereen. Nederlanden als in
Vranckrijk, Dalmatien, Albanien 2c.“ (Amsterdam 1654.)?) Hochdeutsch
als »Praxis Fortificatoriae. « (Frankfurt a. M. 1666.)
Hendrik Rufe, 1624 zu Sauerwerd bei Groeningen geboren, befestigte in
hannoverschem Dienste Hameln, nahm in brandenburgischem an der Befestigung
Berlins Teil und erbaute endlich in dänischem Dienste die Citadelle Friedrich3-
hafen bei Kopenhagen. Er starb 1674.2) Ruse macht sich die Verbesserungen zu
nuße, welche Pagan an der üblichen Befestigung3art vorgenommen, weicht aber
insofern von ihm ab, als er den Erdbau bevorzugt, den Unterwall nicht vom
Hauptwalle ablöst und nur einfache Bastione bildet. Das Ravelin dect eine
Kontregarde. Sein Relief ist sehr groß ; alle Profile haben eine Berme und die
Schärpe ist befleidet.
Gegen Ruse wendete sich Gerhard Melder, der Stadt Utrecht
„Fortification8- und Batailen-Meister“ , mit „Korte en klare In-
jtructie van Fortificatie en Bataillons8“ (Utrecht 16583),
einer polemisierenden Schrift, die auch in's Hochdeutsche übertragen
wurde u. zw. unter dem Titel „Kurke jedoch grundmäßige Unter-
weisung der Regular und Irregular Fortification. Mit
1) Hannoversche Arc<ivbibl. (Seript. math. C. ec. 8. fol. 78.)
2) Vgl. L. P. Rosendahl: Henric Rüse. Een biogr. Skizze. Fra des Hollandsk oversat.
(Nykobing 1846.) 3) Art.- und Ingen. - Schule Charlottenburg. (C. 2008.) Bibl. der 12. Art.-
Bria. Dre3den. (J. I. 50.)
“