Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

1452 Das XVII. Jahrhundert. (1700--1740.) 1. Allg. kriegswissenschaftl. Werke. 
1. Kapitel. 
Allgemeine kriegswissenschaftliche Werke. 
1. Gruppe. 
Literaturkunde. 
S1. 
Seit Naudes Syntagma de studio militari [S. 964] ist das 
militärbibliographische Interesse nie wieder ganz erloschen ; doch wendete 
es sic) zunächst gewissen Einzelrichtungen zu. =- Nicht ausschließlich, 
aber doch ganz vorwiegend beschäftigt sich die Bibliotheca militaris, 
welche die Seiten 599--634 von Lünigs gewaltigem Corpus juris 
militaris [8 22] füllt, mit Gegenständen des Krieg8- und Völker- 
Rechtes. -- »De claris scriptoribus veteris Rei militaris« 
handeln dagegen die Seiten 21--26 von des Ern. Sal. Cypriani 
velecta Programmata (Coburg 1708). -- Ganz allgemeine Interessen 
vertritt zuerst Johann Tobias Wagner mit seinem „Entwurff 
einer Soldaten-Bibliothek nebst der ganzen Alten, Römischen, 
Teutschen wie auch neuen Kriegs-Verfassung“ (Leipzig 1724). 1) 
Der Verfasser war Rektor in Blankenburg und widmete seine 
Arbeit dem Könige Friedrich Wilhelm I. von Preußen, womit er 
wenig Glück gemacht haben dürfte. Das Titelkupfer stellt eine Minerva 
vicetrix vor, die mit folgender Strophe erläutert wird : 
Mars und Phvoebus sind sich nicht, wie man denkt, ZUWider. 
Jener läßt sich, will er fechten, auf den Helm die Feder flechten ; 
Dieser nimmt sie in die Hand. Und es ist ja wohl bekannt, 
Daß die Pallas ebenfalls, die die Pierinnen schüßet, 
Wie der Mars mit Lantz und Schild Tag und Nacht geharnischt sitzt. 
Mars und Phoebus sind sich nicht, wie man denkt, zuwider ! 
Der näheren Erläuterung dieser Auffassung, d. h. des Verhältnisses 
der Wissenschaft zur kriegerischen Tätigkeit, sind die ersten 50 Para- 
graphen des Buches gewidmet, wobei denn auch auf die persönlichen 
Eigenschaften tüchtiger Kriegsleute eingegangen und berichtet wird, 
„was Pedanten für Thiere sind“. Dann will Wagner „die für- 
nehmsten Studien durchgehen und die dahin einlauffenden Bücher vor 
Augen legen, sich aber dabey cavallierement, rittermännisch oder fein 
“ 1) Kgl. Bibl. zu Berlin. (4U. v. 86.) Bibl. de3 Verfasser3
	        
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