1454 Das XVII. Jahrhundert. (1700--1740.) I. Allg. kriegswissenschaftl. Werke.
Joh. Burkhard und demnächst dessen obengenannter Sohn und Mitarbeiter Fried -
rich Otto bis 1754 fort, und unter den Auspicien der Men>e'schen Familie brachte
es dies Journal bis 1776 auf 117 Bände. =- Die obengenannte »Bibliotheca«
erscheint nun als eine Art Ausläufer dieser Acta Eruditorum. Der »Index
eruditorum militum, quorum scripta et res gestae hoc Volumine continentur«
weist etwa 300 Namen auf, welche nach dem Abc geordnet sind und kurze Über-
sichten der Tätigkeit und der Schriften der aufgeführten Männer bieten. EE5s stei
eine nicht unbedeutende Belesenheit und Gelehrsamkeit in dem Buche ; aber dem krieg3-
wissenschaftlichen Forscher bietet es doch nur recht wenig 7 denn die beiden Verfasser
stehen selbst dem militärischen Leben offenbar völlig unkundig gegenüber und schieben
das Anekdotenhafte überall in-den Vordergrund.
2. Gruppe.
Encyklopädien.
S3.
Alle Encyklopädien sind entweder systematisch oder alphabetisch
eingerichtet. Die ersteren eröffnen den Reigen mit Gillets drei-
bändigem Werke »]Les arts de 1'homme d'epee« (Paris 1681) und mit
„Geöfneter Ritterplaß, worinnen die vornehmsten ritterlichen
Übungen und Wissenschafften : Fortification, Baukunst, Schifffahrt,
Münzen, Reitkunst, Jägerei, Maschinen, Bibliotheken, Raritäten, Berg-
werke, Handlungswissenschaft u. |. w.“ (Hamburg 1702-1705). !)
Bearbeiter der militärischen Teile dieser populären Encyklopädie war der aus-
gezeichnete Fortifikator Leonh. Sturm [8 105]. Die Gegenstände sind ja allerdings
ziemlich cavalierement behandelt, aber mit guter Kenntni8, und mancher Abschnitt
ist daher noc< heute von geschichtlichem Interesse.
Die erste alphabetische Encyklopädie ist, wenn man von Gauhes
„Heldenlexikon“ (Leipzig 1719) absieht, das lediglich biographisch-
panegyrische Zwecke verfolgt, des Jesuiten Caroli de Aquino
Lexicon militare (Rom 1724).
Es besteht, einschl. der 1727 erschienenen Additiones aus drei Folianten, deren
reicher Inhalt sich besonders auf Lipsius, Patricius, du Freöne und du Cange stüßt.
Aquinos3 Artikel erläutern das gesamte Kriegswesen der Alten, ziehen aber auch
die Kunstwörter des mittelalterlichen Latein heran.
Diese Arbeit, welche doch vorwiegend antiquarischen, nicht eigent-
lich militärischen Interessen dient, übertrifft an praktischem Werte des
kursächs. Oberstlts. Joh. Rud. Fäsch „Krieg8-Ingenieur- und
Artillerie-Lexikon“, welches si<ß aus einem »Dictionnaire des
1) Kgl. Bibl. Berlin. (A. 5414.)