Full text: Musikgeschichte, Kulturquerschnitte, Formenlehre, Tonwerkzeuge und Partitur (1. Band)

265 Die Tonwerkzeuge. 
Ist nun auch der durchschnittliche Umfang aller Stimmen 
derselbe, so ist dagegen die Lage dieser T onreihe, innerhalb 
ihrer Grenztöne, um so verschiedener. Sie hängt in erster 
Linie vom Geschlecht des Stimmträgers ab. Nach ihm unter— 
scheiden wir die zwei Gruppen: Frauen- und Männer— 
stimmen, von denen die ersteren sich in einer bedeutend höhe- 
ren Lage bewegen als die letzteren. 
Aber auch innerhalb der beiden Gruppen müssen wir zwischen 
hohen und tiefen Stimmen unterscheiden. Die Erfahrung hat 
gelehrt, daß jeweils die Lage der hohen und tiefen Stimmen, sowohl 
der Frauen als der Männer, um eine Quinte verschieden ist; die 
hohe Männerstimme von der hohen Frauenstimme, 
und ebenso die tiefe Männerstimme von der tiefen 
Frauenstimme aber um eine Oktave entfernt ist. 
Man nennt die hohe Frauenstimme, eben ihrer Lage wegen, 
Sopransd. i. die obere), die tiefe Alt (d. i. die tiefe); die hohe 
Männerstimme Tenor(d. i. der Führende, weil ihr zur Zeit der 
großen Vokalmeister die Führung des Cantus fsirmus anvertraut 
war), die tiefe Männerstimme Baß (d. i die tiefe). 
Das Bild dieser 4 Stimmen nach Umfang und Lage ist demnach 
folgendes: 
Sopran 
— — — — —777 
—— —— 
Abstand eine Quinte 
p Abstand ei 
— —— — — and eine 
e 
27 e 22 
22 
— ee 7 Abstand eine 
— — — cbuer 
Baß Abstand eine Quinte 
——— —— — 
— —— 
1441
	        
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