Full text: Anfangsgründe der Maxwellschen Theorie

200 Dämpfung oszillatorischer Entladungen. 
Bei kleinem Widerstande W wird einfach: 
5—2xVS-C. 
Wie sich diese Abhängigkeit der Schwingungsdauer von Selbst- 
induktion und Kapazität plausibel machen läßt, habe ich in den 
„Neueren Fortschritten“ pag. 38 und 39 auseinandergesetzt. 
Die Richtigkeit dieser Formel für die Schwingungsdauer 
hat man experimentell bis zu etwa 100 Millionen Schwingungen 
pro Sekunde bestätigen können. 
Die Stärke der Dämpfung b wird nach derselben Gl. (67a) 
bei Helmholtz: 
b= W258. 
Sie wird also um so größer, je größer der Widerstand, und um 
so kleiner, je größer die Selbstinduktion ist. Bei den gewöhn- 
lich verwirklichten Verhältnissen ist die Dämpfung in der Regel 
sehr groß, wie bereits Hertz erkannte; es kommen infolgedessen 
nur einige Hin- und Herläufe des Stromes zustande. Man 
sieht dies anschaulich z. B. bei der Demonstration oszillatorischer 
Flaschenentladungen vermittelst der Braunschen Röhre, wie sie 
vom Verfasser und Wilh. Ziegler ausgebildet worden ist (Ann. 
Phys. 1900, 1, p. 468. Physik. Ztschr. 1901, 2, p. 432; s. auch 
Heinr. Schuh, Ztschr. Phys. Unterr. 17, pvp. 6 und 126, 1904; 
Ann. Phys. 14, p. 204, 1904). 
Wenn der Widerstand. gleich Null wäre, so sollte keine 
Dämpfung vorhanden sein. Dies wäre auch direkt aus Gleichung 
(157) ersichtlich, die für W=0 in die Differentialgleichung 
reibungsloser Oszillationen übergeht. Soweit wir bis jetzt also 
die Theorie gegeben haben, fiele mit dem Widerstand gleichzeitig 
auch der die Dämpfung bewirkende Energieverlust fort. In der 
Tat können wir als einzige Ursache des Verlustes an elektro- 
magnetischer Energie nach‘ den Auseinandersetzungen dieses 
Paragraphen nur die Wärmeerzeugung des Stromes im Wider- 
stande erkennen. Für langsame Oszillationen ist das auch 
richtig, nicht aber für schnelle, bei denen die von der Schwingung 
in den Äther ausgesandte Strahlung hinzutritt, die wir nunmehr 
kennen lernen werden.
	        
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