Frage der Schwingungsricht. polarisierten Lichtes. ;
S Es 8 85. Frage der Schwingungsrichtung polarisierten Lichtes.
erden.
ir die Was unter „Schwingungsrichtung“ der Ätherteilchen in ge-
jerein- radlinig polarisiertem Lichte im Sinne der alten Theorie zu ver-
stehen war, bedarf keiner besonderen Erläuterung. In bezug
(180) auf die Bestimmung derselben für irgend einen konkreten Fall
Sn entstand dagegen eine Zweideutigkeit. Licht, welches an einer
Dart nichtmetallischen Fläche unter dem Polarisationswinkel reflektiert
Extra ist, ist geradlinig polarisiert; von ihm sagt man, daß die Kin-
diese fallsebene seine Polarisationsebene sei. Das ist nur eine
/ feste konventionelle Festsetzung; nachdem sie für diesen einen Fall
NE getroffen ist, kann man die Lage der „Polarisationsebene“ auch
DS für andere Fälle angeben. Von allen auf einem reflektierten
tele Strahle senkrechten, transversalen Richtungen sind hei dem
! and Vorgange der Reflexion zwei geometrisch ausgezeichnet: die in
ET der Einfalls-(Polarisations-jebene liegende und die zu ihr senk-
rechte. Aus einfachen Symmetriegründen mußten daher die
St Schwingungen des reflektierten Lichtes, welche nachweislich nur
a in einer Richtung geschehen, in einer von jenen beiden vor
sich gehen. Entweder fällt also die Schwingungsrichtung (im
Sinne der alten Theorie) in die Polarisationsebene oder sie ist
senkrecht zu ihr. Die Entscheidung zwischen diesen beiden
Möglichkeiten mußte durch andere Erscheinungen geliefert werden,
war aber tatsächlich nicht beizubringen. Infolgedessen blieben
zwei elastische Theorien der Optik möglich: die eine aufgebaut
;9 5 auf der Annahme, daß die Schwingungsrichtung mit der Polari-
8%) sationsebene übereinstimme (Franz Neumann und Kirchhoff);
die andere darauf, daß die Schwingungen senkrecht zur Polari-
SE sationsebene geschehen (Fresnel). Fresnels Theorie war inso-
4? 8) fern der Neumannschen überlegen, als sie zu folgender einfachen
615 dl anschaulichen Erklärung des Verhaltens von ordentlichen und
9 außerordentlichen Wellen in Kristallen, speziell optisch einach-
5°94 sigen, wie Kalkspat, führte. Unabhängig von der Theorie ist
3119 die „Polarisationsebene“ der ordentlichen Welle im Kalkspat
a stets die eines Hauptschnittes durch die Wellennormale oder
unge. den Strahl. Nach Fresnel geschehen also bei der ordentlichen
‚entig. Welle die Schwingungen senkrecht auf dem Hauptschnitt oder
„Ges, parallel der Äquatorialebene des Elastizitätsellipsoids. Aus der
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