12 Dielektrische Polarisation,
Polarisation des zwischen den Molekeln befindlichen Äthers und seine
Verschiebung der etwa eingelagerten Elementarquanten statt. jener
Beides zusammengenommen ist Faradays dielektrische Polarisa- den
tion in einem Dielektrikum. Kürzer ist Boltzmanns (Vor- Volu
lesungen, IT., pag. 50) sehr zweckmäßige Bezeichnung „Dielektri- die
sierung“. Unter dieser Bezeichnung fassen wir also ,‚ weil in aber
ihrer Wirkung gleichwertig, auch in der Vorstellung von ihrem Volu
Wesen beide Veränderungen zusammen. der \
Betrachten wir die Wirkung der Dielektrisierung eines des
kleinen Volumenelementes eines Körpers. Dann muß letzteres Vers
seinerseits wiederum noch groß sein gegen die Dimensionen der entgı
Molekeln, wenn wir das Gesamtresultat der Verschiebung bezw. samn
Richtung aller einzelnen Elementarquanten zusammenfassen wollen.
Diese Größenbedingung ist ja auch schon für ein Volumenelement eines
etwa gleich einem Tausendstel Millimeter im Kubus erfüllt. Das wege
Resultat der ganzen Dielektrisierung des Volumenelementes ist die
dann ebenfalls wieder vergleichbar der bekannteren Wirkung $inui
eines magnetischen Feldes auf ein Volumenelement weichen Eisens. bezw
Im Innern des Volumenelementes heben sich auch bei dem rich-
tenden Einfluß des Feldes die entgegengesetzten stets in gleicher wegt
mittlerer Anzahl regellos nebeneinander liegenden Pole der Mo- wind
lekularmagnete in ihrer Wirkung auf. Denken wir uns das halte
Volumenelement als zylindrisch; die Achsenrichtung parallel der diese
Kraftrichtung. Dann wird an den freien Stirnflächen ein Teil wie
der gerichteten Pole nicht in seiner Wirkung durch benachbarte mit
entgegengesetzte kompensiert, wenigstens nicht, wenn wir nur gedas
das eine Volumenelement zunächst im Auge behalten. [Die der
ausführliche mathematische Entwickelung dieses in die Augen zeich
springenden Resultates siehe z. B. bei Kirchhoff, Vorlesungen, dach!
HI. pag. 147—150 einschl.] An den Stirnflächen treten also durch sicht.
die richtende Kraft des Feldes unkompensierte Pole der Mole- E-Ri
kularmagnete auf. Ihre Anzahl wird offenbar um so größer, je des
stärker das Feld ist. prop‘
Analog kommt jedem der positiven und negativen ın je Diele
einer ponderablen Molekel eines Dielektrikums in gleicher An- D, di
zahl vorhandenen elektrischen Elementarquanten eine Lage sta- Nach
bilen Gleichgewichts zu. In dieser wird es durch eine quasi- Forts
elastische Kraft festgehalten. Ein elektrisches Feld erteilt durch Äthe