SCHROT’SCHE CUR. — SCHÜTTELLÄHMUNG, ;
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\ Schroth’sche Cur, s. Cur, Bd. III, pag. 342,
fie Schürer’s Butterpulver ist Natriumbicarbonat, mit Curcuma gelb gefärbt.
| Schüttelapparate heissen alle Vorrichtungen, welche auf mechanischem
N Be Wege ein anhaltendes Schütteln, Durchschütteln oder Ausschütteln bezwecken.
‘8 Ver. Derlei Apparate werden für verschiedene Zwecke eigens construirt, theils zum
Hd, Das Durcheinanderschütteln von Flüssigkeiten, welche sich nicht mischen, um durch
vergrösserte Oberflächenentfaltung eine Reaction einzuleiten, theils zur mechanischen
Erschütterung fester Körper. Schüttelapparate der letzteren Art sind z. B. die
iR. Ra mechanischen Siebvorrichtungen der Drogenappreturanstalten, offene, flache,
. Audir viereckige Kästen, welche durch einen Excenterhub in horizontale Bewegung
I Licht versetzt. werden, durch ein Aneinanderstossen der darin befindlichen Siebe und
en: die beständiges Erschüttern oder Schütteln des in den Sieben enthaltenen Materials
ine) das Sieben bewerkstelligen.
dene Rer- Schüttelfrost. Wir verstehen unter Schüttelfrost die zu Beginn einzelner
petersäure, fieberhafter Erkrankungen auftretenden, mit dem subjeetiven Gefühl hochgradiger
ng, Zinn- Kälteempfindung verbundenen, vom Willen unabhängigen Muskelzuckungen in
{t gezoenr Form klonischer Muskelkrämpfe, welche in der Regel die Musculatur des ganzen
geben. 1. Körpers befallen und zu wahren Schüttelbewegungen Veranlassung geben können.
ıftstück > Der Schüttelfrost leitet die fieberhafte Temperatursteigerung ein, und zweifellos
steigt die Körpertemperatur schon während des Schüttelfrostes und trotz der
hochgradigen Kälteempfindung des Kranken mächtig an. Diese subjective Kälte-
empfindung bei hochgradiger Temperatursteigerung im Körperinnern dürfte wahr-
scheinlich durch die intensive Verengerung der Hautgefässe bedingt sein, die dem
ı Schüttelfrost vorausgeht und die durch mangelhafte Zufuhr des warmen Körper-
Anwendn blutes zur Haut in dieser die Kälteempfindung auslöst. Durch die Gefässcontraction
findet aber gleichzeitig eine Wärmerückhaltung (Retention), durch die intensiven
Muskelbewegungen eine mächtige Wärmeproduetion im Körper’ statt. Der Schüttel-
T SESONSEN frost kann daher auch als eine zweckdienliche Einrichtung bezeichnet werden,
Zi. mittelst welcher der Organismus sich rasch auf einen höheren Temperaturgrad
MI einstellt. Da im Fieber die Stoffwechselvorgänge gesteigert sind, was aber bis zu
BZ einem gewissen Grade nur bei höherer Temperatur, bei stärkerer Heizung er-
folgen kann, so kann man sich auch dahin ausdrücken, dass durch den Schüttel-
frost der Organismus rasch „angeheizt“ wird. Es ist noch nicht recht aufgeklärt,
weshalb der Schüttelfrost nur bei einzelnen fieberhaften Erkrankungen, bei diesen
aber geradezu symptomatisch auftritt (Lungenentzündung, Wechselfieber). Wahr-
scheinlich ist das noch nicht genügend erforschte Verhalten der Gefässinnervation
etwa 1 Pro- im Fieber von Wichtigkeit für das Auftreten oder Ausbleiben des Schüttel-
‚chrotkörner frostes. Löwit.
Verwendun” nn
‚heng,. Sowie Schüttelkrampf ist ein Zustand, bei welchem Zuckungen des ganzen Körpers
empfehlen oder einzelner Muskelgruppen rasch aufeinanderfolgen. Diese Krämpfe werden
| auch klonische genannt, zum Unterschiede von den tonischen, bei welchen
Znilen v0n der Muskel sich langsam zusammenzieht, durch längere Zeit in seiner krampf-
u. artigen Zusammenziehung verharrt und wieder langsam _erschlafft. —._5. auch
8 faster klonische Krämpfe, Bd. VI, pas. 106.
ge Schüttellähmung, Paralysis agitans, Zitterlähmung, ist eine Krank-
heit, welche durch zitternde und schüttelnde Bewegungen an den Extremitäten,
% am Kopfe und Rumpfe, durch Abnahme der Muskelkraft, Muskelsteifigkeit und
7 durch eigenthümliche Stellungsveränderungen besonders an den Fingern und Armen
| vekennzeichnet ist. Ein veränderter, fast blöder Gesichtsausdruck und eigen-
thümliche Zwangsbewegungen vervollständigen das Krankheitsbild. Die Krankheit
kommt nur bei älteren Leuten vor und zeigt keine anatomische Veränderung des
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