Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SCHUPPEN, — SCHUTZBRILLEN. 139 
0 Tode 
Schuppen, squamae, sind Niederblätter (s. Bd. II; pag. 280), welche 
dn in ihrer Form, mitunter auch in ihrer Anordnung an die Schuppen der Fische 
m, erinnern. Sie sind meist mit breiter Basis inserirt, chlorophyllfrei, einfach gebaut; 
En Mar ohne vorspringende Nerven. Regelmässig kommen sie an unterirdischen Stämmen 
"LI Ar vor, bei Schmarotzern auch an Ooherirdischen an Stelle der Laubblätter (z. B, 
aM Bode- Lathraea, Orobanche, Neottia), bei unseren Holzgewächsen als Knospenschuppen, 
dem E in der Blüthenregion als Hüllkelch, im Kätzchen u. dergl. m. 
N de u Auch Haargebilde kommen in Schuppenform vor, doch werden diese nicht 
"6 werden, schlechtweg Schuppen, sondern Schuppenhaare genannt (s, Bd. V, pag. 59). 
Schuppen (med.) sind eine Folge der natürlichen  Abschülferung der Haut; 
' Yon Quer- in höherem Grade sind sie eine Theilerscheinung der Seborrhoea sicca. Sie 
2 fällt man bestehen theils aus abgestossenen Epidermiszellen, theils aus eingetrocknetem Haut- 
entfernen, talg, der überreich abgesondert wurde. Stammen sie von der behaarten Kopfhaut, 
ul auch 3o werden sie auch Schinnen genannt. Der vielfach verbreitete Glaube, dass 
durch Beseitigung des Uebels der Ausfall der Haare gefördert wird, ist ein 
Sn unrichtiger. Die Krankheit soll vielmehr, um das Ausfallen der Haare zu ver- 
© Arerblar, hindern, behandelt werden, worauf sogar die in Folge des Uebels bereits aus- 
nedikt gvefallenen Haare oft noch nachwachsen. 
TO % Schuppenborke ist die gewöhnliche Form der Borkebildung (s. Rinde, Bd. VII, 
Mat. pag. 582), bei welcher die äusseren Rindentheile in Form von Schuppen abge- 
trennt werden. Diese Schuppen sind durch den sie abtrennenden Kork von der 
armaeie) in Ernährung ausgeschlossen und sterben daher bald ab. In der Regel bleiben sie jedoch 
inder bereit längere Zeit an der lebenden Rinde haften, so dass diese oft von einer dichten 
‘x (lyeerin Lage todter Borkeschuppen bedeckt ist (z. B. Kiefer). 
ıd amorphes Schuster’s Reaction dient zum Nachweis von Zuckercouleur. Reines Bier 
soll durch Zusatz von Tannin entfärbt werden, mit Zuckercouleur gefärbtes nicht. 
Zinkehlorid Schusterpech, s. Pix, Bd. VIII, pag. 246. 
T N N Schutzbrillen haben den Zweck, äussere Schädlichkeiten vom Auge abzu- 
\kaloid. halten, ob diese nun optischer oder mechanischer Natur sind. Damit bei gewissen 
a. Krankheiten des Auges, bei welchen der volle Einfall des Lichtes schädlich wirkt, 
nur ein Bruchtheil des Lichtes eintrete, benützt man Schutzbrillen von grüner 
ante (Zellen) oder blauer, am besten von rauchgrauer Farbe. Diese schwächen das Tages- 
yoberöhrehen licht ab, ohne den Gang der Lichtstrahlen zu ändern, Das einzelne Glas soll 
„ch wird die muschelig geformt sein, damit nicht seitwärts volles Licht einfalle; es soll gleich- 
m Grade der mässig geschliffen sein, damit es weder zerstreuend noch brechend wirke, Die 
# hierzu nr früher benützten Seitenklappen sind unzweckmässig, weil sie schwer und hässlich 
it der Zupt sind. Um mechanische Schädlichkeiten, als Rauch, Staub, Funken, Splitter u. 8. w. 
ri nieht abzuhalten, sind ebensolche, jedoch ungefärbte Muschelgläser in Verwendung 
na vor gewesen. Da diese jedoch sehr zerbrechlich sind und bei einigermaassen stärker 
I D & wirkender Gewalt die Gefahr des Eindringens von Splitterchen in’s Auge sogar 
En vergrössern, verwendete man früher und theilweise noch heutzutage Brillen ats 
En jan feinem Drahtgeflecht. Diese beeinträchtigen aber das Sehen wesentlich. Die 
a besten Schutzbrillen sind die Glimmerbrillen. Sie sind vollkommen durch- 
a he: sichtig, leicht, billig und unzerbrechlich. Sie haben auch den Vorzug der schlechten 
m Wärmeleitung, weshalb sie besonders für Feuerarbeit zweckmässig sind, Der 
Ar Gebrauch der Schutzbrillen bei den Stein- und Metallarbeitern ist leider noch 
immer kein allgemeiner. Wohl sind in den Fabriken und grösseren Etablissements 
Da die Arbeiter damit versehen, allein Indolenz und Leichtsinn hindert die continuir- 
liche Anwendung. Man findet die Schmiede, Schlosser, Steinmetze, Chemiker u. 8. W. 
in ihren Werkstätten und Laboratorien noch immer häufig mit freiem Auge arbeiten, 
trotzdem ihnen so oft Fremdkörper in’s Auge dringen und trotzdem so viele 
Arbeiter in Folge dieser Nachlässigkeit ihr Augenlicht einbüssen,
	        
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