144 SCHWARZE UND GRAUE FARBEN. — SCHWEDISCHGRUN.
Schwarz auf Baumwolle erzeugt man durch Ausfärben der mit Eisenoxyd ge- &
beisten Faser im Alizarin- oder Blauholzbade. Daneben ist das auf der Faser und |
erzeugte Anilinschwarz sehr verbreitet. BD 1
Schafwolle wird blauholzschwarz oder anilinschwarz gefärbt, für graue, blau- Ver
graue und blauschwarze Töne finden auch die Nigrosine Verwendung. Erf
Seide wird mit Blauholz oder mit Gerbstoffen (Catechu, Kastanienextraet, noch
Sumach ete.) gefärbt. Blauholzschwarz erhält häufig eine Unterlage von Küpenblau. ul;
Die Gerbstoffe finden vornehmlich Verwendung zur Herstellung beschwerter Seide, lage
wobei die Waare häufig durch abwechselndes Hindurchgehen durch basisches Nam
Eisenoxydsalz und Blutlaugensalz vorher wit Berlinerblau beladen wird. Gegen- breit
wärtig werden auch grosse Quantitäten Seide anilinschwarz gefärbt. .
Die mit Gerbmaterialien und mit Blauholz erzeugten schwarzen Farben’ dürfen das
jedoch nicht als einfache Verbindungen der Gerbstoffe oder des aus dem Häma- vis
toxylin des Blauholzes durch Oxydation entstandenen Hämateins mit den Beizen kom
betrachtet werden, sondern. als noch höher oxydirte, wie es scheint, humusartige 381
Substanzen, Die Eisenbeizen und namentlich auch die häufig dem Färbebade zu- Sch
gesetzten Kupferbeizen wirken demnach einerseits als Sauerstoffüberträger, anderer- nf}
seits vereinigen sie sich mit den oxydirten Farbstoffen zu Lacken. Aehnlich wirkt Han ;
Chromsäure, welche in der Wollenfärberei als Beize vor dem Schwarzfärben ver- —_
wendet wird, und in der Baumwollendruckerei dazu dient, mit Farbhölzern oder ran
Catechu hergestellte braune Farbentöne vollständig zu entwickeln und zu fixiren. An
Graue und Modefarben können auch mit Mischungen von gelben (Curecuma), vn
rothen (Sandelholz) und blauen (Indigocarmin) Farben erhalten werden, Je nach- N
dem man den einen oder den anderen Bestandtheil vorwalten lässt, erhält man
ein bläuliches, gelbliches oder röthliches Grau. Benedikt. "S
Schwarzenbach-Delf’s Reagens ist Kaliumplatineyanür. vird
Schwarzenberg’s Reaction auf Alkaloide besteht darin, dass manche
Alkaloide beim Behandeln mit Salpetersäure und nachherigen Zusatz von Ammon- Var
flüssigkeit charakteristische Färbungen geben. I
Schwarzer Tod, s. Pest, Bd. VIII, pag. 35. uf‘
Schwarzkorn ist Polygonum Fagopyrum, manchen Ortes auch Mutterkorn.
Schwarzkümmel ist Semen Nigellae (Bd. VII, pag. 338). mes
Schwarzkupfer, ein Zwischenproduct bei der metallurgischen Gewinnung an
des Kupfers, s. d., Bd. VI, pag. 165. — Schwarzkupfererz, Melak onit, he
heisst das in schwarzen, metallglänzenden Schuppen mineralisch in Nordamerika ;
vorkommende Kupferoxyd. nel
Schwarzpech ist der Rückstand bei der Destillation des Theers. — S, Pix, Mer
Bd. VIII, pag. 246. der
Schwarzvitriol ist Eisenvitriol. Sn
Schwarzweizen ist Melampyrum arvense. are
Schwarzwurzel ist Radix Consolidae von Symphytum officinale L., auch In
Actaea spicata, Helleborus viridis, Scorzonera hispanica und Verbascum nigrum. {a
Schwedisches Elixir, Schwedische Lebensessenz, Schwedische Tropfen, sind
viel gebrauchte Namen für Elixir ad longam vitam. — Schwedischer Bitterthee, \
s. Bd. II, pag. 76. 7
Schwedische Zündhölzer enthalten in der Masse der Köpfchen keinen
Phosphor, in der Streichfläche amorphen Phosphor. — 5S. unter Zündhölzer. .
Schwedischgrün = ScHEELE’sches Grün,