SCHWEFEL. . — SCHWEFEL, GEFÄLLTER. 147
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in Glen schnell undurchsichtig und verwandeln sich bald in eine Masse kleiner rhombischer
Rt Bil Krystalle.
Rückstäge Auch in amorphem Zustande existirt der Schwefel in mehreren Modificationen :
/ 1. Zäher oder plastischer Schwefel. Diese Modification des Schwefels
MSuuge wird erhalten, wenn man Schwefel auf 250° erhitzt und die geschmolzene Masse
T Schwefe in einem möglichst dünnen Strahle in kaltes Wasser giesst. Sie bildet eine braune
Lech durchscheinende amorphe und elastische Masse, welche sich in Fäden ausziehen
Üisene- lässt. In Schwefelkohlenstoff löst sie sich nur theilweise auf, indem. ein gelbliches,
amorphes Pulver zurückbleibt. Die Menge des in Schwefelkohlenstoff unlöslichen
a, WOr Antheiles ist umso grösser, je länger man den Schwefel auf hohe Temperatur
üb. erhitzt und je plötzlicher man denselben abkühlt.
AN 2. Pulveriger, in Schwefelkohlenstoff unlöslicher Schwefel.
ıänre ver. Derselbe bildet einen Hauptbestandtheil der Schwefelblumen und stellt ein
gelbes, lockeres Pulver dar, welches erst oberhalb 120° schmilzt und beim KEr-
and Kohlen. hitzen auf 100%, sowie bei langer Aufbewahrung in gewöhnlichen rhombischen
Gewinnung Schwefel. übergeht.
heilweise 3. Pulveriger, in Sehwefelkohlenstoff löslicher Schwefel
vOQ diesem oder Schwefelmilch. Derselbe bildet ein gelblichweisses Pulver, welches sich
Ua 0 + bei der Zerlegung von Polysulfiden durch Salzsäure abscheidet (s. Sulfur pra e-
eipitatum).
hwer löslich Beim Erhitzen des Schwefels an der Luft verbrennt derselbe mit blauer Flamme
‚Aa reinem und im Sauerstoff mit glänzend blauem Lichte zu Schwefligsäureanhydrid. Durch
ehmilzt bei Einwirkung von Salpetersäure, Königswasser, Salzsäure und Kaliumchlorat wird
akler fürbt der Schwefel in Schwefelsäure verwandelt. Concentrirte Schwefelsäure löst den
das Gefie Schwefel unter Bildung von schwefliger Säure: 2H,S0, + S = 3580, + 2 H, O0.
a hei 330 Kali- und Natronlauge, sowie Kalkmilch lösen den Schwefel in der Wärme unter
a ade Bildung von Metallpolysulfid und Metallthiosulfat auf: 6 NaOH +125=—2Na;,S; +
Na, S, 0; + 3 H, O0.
3 wihrend Um Schwefel in einem Körper nachzuweisen, wird derselbe , mit Natrıum-
jr Molek ie carbonat gemischt, auf Holzkohle geschmolzen. Dabei entsteht Natriumsulfid, welches
Hl dor man daran erkennt, dass man die geschmolzene Masse auf eine Silbermünze legt
9 Sig und mit Wasser anfeuchtet: es entsteht ein brauner Flecken von Schwefelsilber ;
KL oder daran, dass man die geschmolzene Masse mit Wasser auszieht und Nitro-
A a prussidnatrium hinzufügt: es entsteht eine schön blauviolette Färbung.
ber sich In Zur quantitativen Bestimmung des Schwefels in seinen Verbindungen wird der-
. ; selbe in Schwefelsäure oder in Sulfat übergeführt, und die Menge derselben
len, darel- bestimmt. Ist die Verbindung ein Schwefelmetall, z. B. ein Kies oder eine Biende,
Verdunsten so wird sie mit kohlensaurem Natrium und Salpeter gemischt, geschmolzen, die
Schmelze in Wasser gelöst, und die mit Salzsäure angesäuerte filtrirte Lösung
mit Baryumchlorid versetzt, und das gebildete Baryumsulfat gesammelt, getrocknet
und gewogen.
Der Schwefel diente schon im höchsten Alterthume neben Weihrauch, Lorbeer-
holz zum Räuchern, namentlich in religiösem Sinne, und erhielt in Griechenland
den Namen „das Göttliche“, detov, während er in Italien mit dem einheimischen
Ausdrucke Sulfur bezeichnet wurde. Bei uns findet der Schwefel mannigfache
Verwendung, zur Bereitung von Schiesspulver, des Ultramarins, der Schwefelsäure,
zum Bleichen und zu medieinischen Zwecken. H. Beckurts.
ne der ver- Schwefel, amorpher, findet sich in drei Modificationen: als zäher oder
905—207, plastischer Schwefel, als in Kohlenstoff unlöslicher und als in Schwefelkohlenstoff
I löslicher, pulveriger Schwefel. — S. oben. H. Beckurts.
meh Schwefel, gefällter, präcipitirter Schwefel, Schwefelmilch,
ar N Sulfur praecipitatum, Lac sulfurts. Der gefällte Schwefel wird aus
Mi nül: wässerigen Lösungen von Schwefelmetallen durch Säure abgeschieden.
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