Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SCHWEFELKÖHLENSTOFF. — SCHWEFELSAURE. 153 
Eigenschaften zur Conservirung von Fleisch, Gemüse, welche in schwefelkohlen- 
stoffhaltiger Luft aufbewahrt werden, 
Mischt man eine kleine Menge Schwefelkohlenstoff mit der fünffachen Menge 
alkoholhaltigen Ammoniaks und erhitzt die Mischung kurze Zeit, so bleibt beim 
Verdunsten derselben ein Rückstand von Rhodanammonium: CS, + 4NH; — 
| (NH,)SCN + (NH.)2S. Fügt man sodann zu dem in wenig Wasser gelösten Ver- 
; dampfungsrückstande einige Tropfen verdünnter Eisenchloridlösung und einige Tropfen 
Ein Ant Salzsäure, so färbt sich die Flüssigkeit in Folge der Bildung von Rhodaneisen roth. 
Veit für ‚Eine andere, sehr charakteristische „Reaction des Schwefelkohlenstoffs ist, mit 
Avid Triäthylphosphin, P(C, H;);, sich zu einem festen, in prachtvollen rothen Nadeln 
; krystallisirenden Körper, P(C, H;); CS,, zu vereinigen, H. Beckurts. 
Schwefelmetalle, s. Schwefelverbindungen, pag. 161, 
ar Schwefelmilch, s. Schwefel, gefällter, pag. 147. 
ir . Schwefeln = Bleichen oder mit Schwefligsäure desinfieiren. Als Quelle für 
züdene- die Schwefligsäure dienen: Stangenschwefel, der auf einer Blechschaufel 
angezündet wird, Schwefelfaden, Schwefelband (Einschlag, s. d.), 
vefellann? Schwef elkerzen (Stearinkerzen mit Schwefelzusatz oder in Kerzenform ge- 
ı af gossener und mit Docht versehener Schwefel), Schwefelräucherkerzen 
a du mit Zusatz von Salpeter, Kohle u. dergl., Schiesspulver (mit Spiritus befeuchtet, 
2. Stücke offen angebrannt), Schwefelkohlenstofflampe,  Caleiumbisulfit 
En (unter Zusatz von Säure) u. s. w. 
Tr Es ist grosse Vorsicht anzuwenden, dass die Schwefligsäure (auch selbst in 
U grosser Verdünnung mit Luft) nicht eingeathmet werde, da_ dieselbe höchst 
N eiftig wirkt! 
0 (ar Schwefelquellen, s. Mineralwasser, Bd. VII, pag. 66. 
ütteln mi Schwefelsäure, A4cidum sulfuricum, H,SO,. Die ohne Zweifel wich- 
T weissen tigste aller Säuren ist im unreinen Zustande schon GEBER bekannt gewesen; 
BASILIUS VALENTINUS lehrte die Darstellung der Säure aus Eisenvitriol, während 
äed‘ m das jetzt gebräuchliche Verfahren der Darstellung aus Schwefel von CORNELIUS 
' zu einer DIEBBEL zuerst in England eingeführt wurde; die Bildung von Bleikammern ver- 
danken wir ROEBUCK in Birmingham im Jahre 1746, 1810 war das heutige System 
30 schlägt der ununterbrochenen Schwefelverbrennung unter Luft- und Wasserdampfzufuhr, zu 
r und auf welchem 1827 der Gay-Lussaethurm und 1859 der Gloverthurm hinzutrat, fertig. 
koblensto“” Schwefelsäure findet sich fertig gebildet in Gewässern, welche in der Nähe 
eh. nimmt von Vuleanen entspringen, indem das von dem Wasser gelöste Sehwefeldioxyd 
Verbindun® durch den Sauerstoff der Luft zu Schwefelsäure oxydirt wird. Der in den 
hen dem Anden entspringende Rio Vinagre enthält !/,, Procent, eine Quelle am Poramo 
nd sich in de Ruiz in Neu-Granada nach LEvyY 0.255 Procent freie Schwefelsäure. Auch 
dar Formel in den Speicheldrüsen einiger Mollusken kommt freie Schwefelsäure vor; die von 
a Doleum galea enthält nach BÖDEKER und TROSCHEL 2.47 Procent. Gebunden 
0 nd ver findet sich Schwefelsäure in den natürlich vorkommenden Sulfaten, z.B. im Gyps, 
CaSO,, 2H,0, Schwerspat, BaSO,, Kieserit, MzxSO, -+- H.,0_ und 
 Volamer Cölestin, SrS0,. 
abet; m Schwefelsäure entsteht beim Auflösen von Schwefeltrioxyd (SO;) in Wasser, bei 
ale ag sehr Einwirkung oxydirender Agentien auf Schwefel, schweflige Säure und Schwefelmetalle. 
] Technik - Die Darstellung der Schwefelsäure beruht auf der Oxydation des Schwefel- 
ma seheß dioxyds durch Salpetersäure bei Gegenwart von Luft und Wasser. 
nn Das zur Schwefelsäurefabrieation erforderliche Schwefeldioxyd wird nur noch 
ale selten durch Verbrennung von Schwefel, weit häufiger durch Rösten von Schwefel- 
; kies (FeS,) dargestellt. Die einmal entzündeten Kiese brennen durch eigene 
rn. {8 Wärme weiter, wobei der Schwefel zum Theil zu Schwefeldioxyd verbrennt, zum 
SW le: Theil aber auch Eisenoxydul- und Eisenoxydsulfat entsteht, welche bei der Ver- 
m ton brennung weiter in Eisenoxyd und Schwefeldioxyd, beziehungsweise Schwefeltrioxyd
	        
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