Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

160 SCHWEFELSÄUREN. — SCHWEFELSAURE SALZE. 
Die » 
Nach VAUBEL verläuft die Zersetzung unter intermediärer Bildung von freier Stron 
Thioschwefelsäure in mehreren Phasen: gehil 
1) Na, 8, Os + 2HC1 = 2NaCl + H, 8; Os, Carbi 
2) Ho Sa 0; = H,S + S0,, u 
8) H, S + H, SO, — S + 80, + 2 H, O0, ung 
4) 2H,8 +80, = 38 + 2H, 0. = 
Natriumthiosulfat entsteht durch Einleiten von Schwefeldioxyd in eine wässerige E 
Lösung von Natriumsulfid: 3 SO, + 2 Na, S = 2 Na, 5 O0; +58 oder durch Kochen . 
von Natriumsulfitlösung mit Schwefelblumen: Na, SO; + 5S = Na, S, Os. U 
Die Thiosulfate haben grosse Neigung, Doppelsalze zu bilden; deshalb lösen al 
sich die in Wasser unlöslichen Thiosulfate in einer wässerigen Lösung des Pin 
Natriumthiosulfats , welches letztere unter Bildung von Doppelsalzen auch andere nn 
Salze, z.B. Chlorsilber, zu lösen vermag: Na, Sa Os + AgCl=— Na Ag 8, 0; + Na Cl. 14 
Blei-, Silber- und Quecksilberoxydsalze werden durch Natriumthiosulfat weiss Hank 
gefällt, die entstehenden unlöslichen Salze der Thioschwefelsäure lösen sich aber vol 
in einem Ueberschuss von Natriumthiosulfat wieder auf und verwandeln sich beim a 
Erwärmen in schwarze Sulfide. Nickel-, Kobalt- und Quecksilberoxydulsalze geben . 
mit den löslichen Thiosulfaten sofort schwarze Fällungen vou Schwefelmetallen. ; 
Ueber Dithionsäure s. Bd. III, pag. 511. ne 
Trithionsäure, H,S; Os. Die freie Säure entsteht durch Zerlegung des Holz 
Kaliumsalzes mit Kieselfluorwasserstoffsäure; die von dem Kieselfluorkalium 5 
abfiltrirte wässerige Lösung ist geruchlos, schmeckt sauer und zerfällt bei der Jeiten 
Conecentration im Iluftverdünnten Raume, rascher beim Erwärmen, in Schwefel, sch 
Schwefeldioxyd und Schwefelsäure. Das allein genauer bekannte Kaliumsalz ent- das 
steht durch Erwärmen einer Lösung von saurem Kaliumsulfit mit Schwefel: ud 
6 KHSO; + 8, — 2K; 8; 0; + KıS, 0; +3 H, O, oder durch Sättigen einer Lösung lölie 
von Kaliumthiosulfat mit Schwefeldioxyd: 380, +2K, 58, 0, = 2K, 8,0548, schw 
oder, wenn man Jod zu einer Lösung von Natriumsulfit und Natriumthiosulfat or 
setzt: Nas S, Oz + Nas SO; + Jz — Na, S; Os +2 NaJ. des 
Tetrathionsäure, H,S, Os. Entsteht durch Einwirkung von Jod auf eine Frbi 
wässerige Lösung von Natriumthiosulfat (FoRDos und GELIS): der 
ONa H 
802< 4 
2 80,8 Ne ER Ss +2Nas. I 
2 \O Na Bl 
Die freie Säure erhält man durch Behandlung von Baryumthiosulfat mit Jod ® 
und Zerlegen des durch Waschen mit Alkohol vom Jodbaryum befreiten tetra- 
thionsauren Baryums mit verdünnter Schwefelsäure und Einengen des Filtrats ; 
vom Baryumsulfat im Vacuum, Eine geruchlose, stark sauer reagirende Flüssigkeit, % 
die nur wenig concentrirt werden kann, ehe sie in Schwefel, Schwefeldioxyd EN 
und Schwefelsäure zerfällt. Die Salze zerfallen ebenfalls beim KEindampfen der % 
wässerigen Lösungen leicht in Schwefel und trithionsaure Salze. © 
Pentathionsäure, H,S; 0,. Wurde zuerst von WACKENRODER durch Ein- % 
leiten von Schwefelwasserstoff in eine gesättigte Lösung von Schwefeldioxyd dar- N 
gestellt: 5H, S + 5 80, = H, 8; 0; +55 + 4H,0; entsteht auch durch Zusatz a 
von Chlorschwefel zu einem Gemische von wenig Wasser und Baryumthiosulfat : 
2 Ba 8, 0; + SClL — Ba SS; 0s + Ba Cl. Darnach erklären sich Bildung und Con- am 
stitution der Säure im Sinne der folgenden Gleichungen: Ten 
0: SO 
+ SCL=— >S+2H0L 
0 80,S 
? OH OH H. Beckurts. 
Schwefelsaure Salze, Sulfate. Es gibt zwei Reihen von schwefel- 
sauren Salzen, saure Salze und neutrale oder normale Salze, zZ. B. NaHS0O,, 
saures schwefelsaures Natrium, und Na, SO, , neutrales schwefelsaures Natrium.
	        
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