SCHWEFELWASSERSTOFF. 163
solches Gas für forensisch-chemische Zwecke nicht brauchbar, weil in den. mit
ihm zu behandelnden Flüssigkeiten oft solche Stoffe vorkommen, welche auf Arsen-
wasserstoff oxydirend wirken, so_ dass auch_ bei Abwesenheit von Arsen arsen-
| haltige Niederschläge ent-
stehen können, Deshalb
empfiehlt es sich für solche
Zwecke, arsenfreien Schwe-
na felwasserstoff aus arsenfreien
Materialien, aus Schwefel-
calcium oder Schwefelbaryum
. und arsenfreier Salzsäure
zu entwickeln (vergl. Bd. I,
ToneZativen pas. 598) t
n He Neuerdings hat HABER-
atsprechene MANN empfohlen, solchen
8, die ans durch Kochen von Caleium-
alze sulfid mit Magnesiumchlorid-
| haben den lösung zu entwickeln. Weit
yofelkohla- zweckmässiger ist es aber,
has den bei gerichtlich-chemi-
er nl schen Untersuchungen zur
nit Sa Anwendung gelangenden Schwefelwasserstoff aus Schwefeleisen und Salzsäure
} zu entwickeln und nach JACOBSEN durch Leiten über Jod zu desarseniren.
isalfide, Das Schwefelwasserstoffgas wird, nachdem es mittelst Chlorcaleium getrocknet
a Salt. u ist, durch eine etwa 30cm lange, ziemlich enge Glasröhre geleitet, in welcher
sich, schichtenweise zwischen Glaswolle vertheilt, 2—3g gröblich zerriebenes luft-
trockenes Jod befinden. Die Reinigung des Schwefelwasserstoffs von Arsenwasserstoff
beruht darauf, dass das erstgenannte
Gas von trockenem Jod nicht verändert
jche_durch wird, während As H,; auch Sb H, dadurch
zersetzt werden:
at AsH; + 6J=— As J; + 3 HJ
SbH; + 6J=58bJ; + 3HJ.
Zur Beseitigung des hierbei auftreten-
Sehwefel- den Jodwasserstoffes muss das desarsenirte
m, HS. Gas vor seiner Verwendung durch Wasser
y (Schwefel- gewaschen werden,
len, woher Der Schwefelwasserstoff ist ein farb-
, Wasserstoff loses Gas, welches den bekannten, un-
‚brennt, Zur angenehmen Geruch der faulen BKEier
‚folsänre auf besitzt und süsslich schmeckt. Unter
ın dureh Zt einem Drucke von 17 Atmosphären
Jöst sich _in verdichtet er sich zu einer farblosen
iwasgerstofl. Flüssigkeit, welche bei —62° siedet und
bei —85% zu einer eisähnlichen Masse
I. erstarrt. An der Luft verbrennt das
, Piz, 29 ab- 2 Gas zu Schwefeldioxyd und Wasser:
ah ist (vergl. HS + 30=—80, + H,O, oder bei
‚haltene Ga Mangel an Luft zu Wasser unter Abscheidung von Schwefel: H,S + 0=HD,0+5.
oleisen meist Durch die meisten Metalle wird es unter Bildung von Schwefelmetallen und
Lorstoff erhält Abscheidung von Wasserstoff zerlegt, und dies ist der Grund, warum Silber sich an
vögDiessglanz der Luft schwärzt, da dieselbe häufig kleine Mengen von Schwefelwasserstoff
. auch stets enthält. Ebenso schwärzen sich silberne KEierlöffel, da schon _beim_ Erhitzen des
‚halh j3f_eiN Eiweisses_Spuren_von_Schwefelwasserstoff_frei_werden,
IL