Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SECRETION. 189 
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In in der Beschaffenheit der einzelnen Drüsen als Product dieser Thätigkeit ein ver- 
Ach dürfte schiedenes Secret geliefert oder abgesondert wird. Früher hielt man die Secretion 
I Rogeun im Wesentlichen als einen auf Filtration und Diffusion aus dem Blute beruhenden 
tagt wind Vorgang, während gegenwärtig die durch HEIDENHAIN vertretene Anschauung 
zarkt. immer mehr an Boden gewinnt, dass die Secretion ein durch specifische Zellen- 
- Licht thätigkeit der drüsigen Organe bedingter Vorgang ist, bei welchem es oft 
A. Nackt den geradezu zum Untergange der secernirenden Zellen kommt. 
Air Ay HEIDENHAIN hat die Veränderungen in den Zellen bei der Secretion zahlreicher 
A Drüsen kennen gelehrt, so dass man vielfach jetzt schon die „thätige“ (secer- 
nirende) Zelle von der „ruhenden“ morphologisch unterscheiden kann. Die Secretion 
yeht zweifellos unter dem KEinflusse des Nervensystemes vor sich und man kennt 
jetzt bereits die „Secretionsnerven“ vieler Drüsen. Die Secretion steht aber auch 
V in Abhängigkeit von der Blutdurchströmung der Drüse, es ist jedoch der causale 
m Zusammenhang zwischen der Veränderung des Blutstromes in der thätigen Drüse 
} und der Secretion noch nicht völlig sichergestellt. 
Secretion und Seeretbildung findet in sehr zahlreichen drüsigen Organen des 
Thierleibes statt, im Wesentlichen bei folgenden : 
1. Die Speicheldrüsen (Submazillar-, Sublingualdrüsen und die Ohrspeichel- 
drüse) liefern den Mundspeichel, der ein zusammengesetztes Secret_ dieser drei 
einzelnen Drüsen darstellt (s. Speichel). 
2, Die Thränendrüsen, 
3. Die Magendrüsen liefern den Magensaft, dessen verdauendes Ferment 
und dessen Säure (Salzsäure) in verschiedenen Drüsen der Magenschleimhaut 
(Pepsin) gebildet wird (s. Magensaft, Bd. VI, pag. 462). 
4, Die BRUNNER’schen oder LIEBERKÜHN schen Drüsen im Darmcanal, welche 
bei der Absonderung des Darmsaftes betheiligt sind. 
5. Die Bauchspeicheldrüse, welche den für die Verdauung äusserst 
wichtigen Bauchspeichel (pankreatischer Saft) liefert (s. Pankreassaft, Bd. VI, 
pag. 629). 
6. Die Gallenabsonderung in der Leber (s. Galle, Bd. IV, pag. 467). 
7. Die Harnabsonderung in den Nieren (s. Harn, Bd. V, pag. 101). 
8. Die Milchabsonderung in den Milchdrüsen (s. Milch, Bd. VII, pag. 4). 
9, Die Absonderung des Hauttalges in den Talgdrüsen der Haut, 
Tsserste, 10. Die Schweissabsonderung in den Schweissdrüsen (s. Schweiss). 
Einige Secrete haben höchst wichtige, für das Leben unentbehrliche physio- 
logische Funetionen, wie die Verdauungssecrete und die Milch; andere sind 
tn aUSgeSEiZ, ebenso wichtig als Ausscheidungsproducte (Kxerete), wie Haare und Schweiss; 
r Menge oder endlich gibt es Drüsen und Secrete von nicht lebenswichtiger (Thränen, Talg) 
nach völliger und solche von bisher unbekannter Funetion (Milz, Thymus). 
| Noch unvollkommener als im Thierreiche ist das Wesen der Secretion im 
i BÜ.TI Pflanzenreiche bekannt, auch sind hier die Secretionsorgane viel einfacher 
gebaut, und von den wenigsten Producten derselben ist der physiologische Zweck 
t vor, Zwar bekannt, weshalb hier eine scharfe Unterscheidung zwischen Seecreten und 
1 beschränkt, Exereten (8. d. Bd. IV, pag. 128) nicht gemacht wird. 
se, auf zahl Secretionsorgane kommen in allen Gewebetypen vor, im Haut-, Bündel- und 
as wird von Grundgewebe, vorwiegend in letzterem. In ihrer einfachsten Form stellen sie 
Zellen („Schläuche“) dar, welche sich von denen der Umgebung gar nicht, oder 
pro dosi und durch den Grössenunterschied (z. B. kleine Krystallkammern, grosse Oelschläuche) 
de 1,340 oder durch ihre eutieularisirte Membran unterscheiden. Diese Schläuche sind mitunter 
in Reihen angeordnet, und durch Auflösung der Querscheidewände entstehen 
ar, 61% Secretgänge. Die gegliederten Milchröhren sind die ausgeprägtesten Bildungen 
yzotimüd, dieser Art, genetisch verschieden von den ungegliederten, einzelligen Milch- 
Noeller, schläuchen (s. d. Bd. VII, pag. 27). Als innere Drüsen bezeichnet man So- 
X wohl die intereellularen (schizogenen) Secreträume, als auch die Iysigenen, obwohl 
| E a nur _die_ersteren_ ein_ secernirendes Epithel. besitzen, _also_ echte Drüsen sind,
	        
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