190 SECRETION. — SECUNDÄR,
Aeussere Drüsen nennt man jene Trichomgebilde, welche ihr Secret ober- . Ö
flächlich ausscheiden, — S. auch Drüsen, Bd. III, pag. 539. Sa
Section, s. Autopsie, Bd. II, pag. 57. ji
Secuaöl, s. Nandiroba, Bd, VII, pag. 227. ol
Secundär, secundäre Verbindungen. Die Bezeichnung secundär leitet mehr
sich ab von dem lateinischen secundus = der zweite, und wird verwandt zur durch
Classifieirung einer Reihe von Alkoholen, der sogenannten secundären Alkohole,
Während nämlich die primären einatomigen Alkohole die Hydroxylgruppe an
einem endständigen, primär gebundenen Kohlenstoffatome am Ende der Kohlen-
stoffkette enthalten: CH; — CH, — CH, — CH, OH = Normaler Butylalkohol, ent-
halten die secundären Alkohole die Hydroxylgruppe an einem secundär gebun-
denen Kohlenstoffatome, d.h. an einem mittleren, welches noch mit zwei anderen
Kohlenstoffatomen in Verbindung steht:
| CH;
en |
| CH;
CH.OH | gt
| CH. OH in
CH; |
CH; ZUS
Seeundärer Propylalkohol Secundärer Butylalkohol.
Die seeundären Alkohole unterscheiden sich in ihrem Verhalten gegen oxydirende
Agentien ganz wesentlich von den primären. Letztere gehen bei der Oxydation |
zunächst in Aldehyde über, indem aus der Gruppe CH, OH zwei Atome Wasser- .
stoff austreten, und dann durch Eintritt eines Atomes Sauerstoff in eine Säure /
vom gleichen Kohlenstoffgehalte, wie der Alkohol. Die secundären Alkohole
dagegen liefern bei der Oxydation zunächst durch Umwandlung der Gruppe
CH.OH in CO Ketone (s. Bd. V, pag. 666), welche ihrerseits dann bei der y
weiteren Oxydation in Säuren von niedrigerem Kohlenstoffgehalt zerfallen : Bodı
CH; CH; der
| | HH
CH.OH + 0=—H,0 + CO
| | PS
CH; CH;
Secundärer Propylalkohol Dimethylketon, keit
CH; N
) sl
CO + 30 = CH; COOH + HCOOH x
l DEN
CH; and
Dimethylketon Essigsäure Ameisensäure. nz
Ausserdem unterscheidet man noch tertiäre Alkohole, bei denen die Hydroxyl- ante
gruppe an ein Kohlenstoffatom gelagert ist, welches mit drei anderen in Verbin- Bett
dung steht.
CH; CH: an
SE \
C.OH
CH,
Tertiärer Butylalkohol.
In gleicher Bedeutung wird die Bezeichnung auch von Jodiden gebraucht, und
zwar werden als secundäre Jodide die Jod-Additionsproduete der ungesättigten
Kohlenwasserstoffe der Aethylenreihe von der Formel C„ HH, bezeichnet, bei denen
das Jod sich nicht an das endständige, sondern an das wasserstoffärmere Kohlen-
stoffatom anlagert: z. B. secundäres Propyljodid == CH; .CHJ .CH:;, Jehn.