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Das Weibchen legt 300—400. Eier (Grains oder Samen genannt), aus Tai
denen sich bei einer Temperatur von 20—28°% nach etwa 8 Tagen schwärzliche nn
Räupchen entwickeln, die zum vollständigen Auswachsen 4 Wochen benöthigen. ww
Die erwachsene Raupe erzeugt nun mit ihrem paarigen Spinnorgan ein Exeret in PN
Gestalt zweier höchst feiner Fäden (Drüsenfäden), die durch das klebrige I:
Secret eines zweiten Drüsenpaares zu einem Faden, dem Coconfaden, zusammen- U
gekittet werden. Die Cocons sind walzenrunde, weisse, gelbe, grünliche oder röthliche en
Körper, die in der Mitte mehr oder weniger eingeschnürt sind (männliche Puppen) .
oder eine Eiform besitzen (weibliche Puppen). Durchschneidet man einen Cocon, vo
so kann man am Querschnitte drei verschiedene Schichten unterscheiden; die ve
äusserste (älteste) Schichte zeigt den Coconfaden noch verwirrt, ohne bestimmte geare)
Lagerung (Fadengewirre, Frison) und lässt ein Abhaspeln des Fadens nicht zu. Sn
Die mittlere Schichte ist regelmässig gesponnen und das etwa 300m und darüber :
lange Fadenstück lässt sich wie von einer Spule abhaspeln. Die innerste Partie, A
die Dattel des Cocons, ist aus dem auf’s innigste zusammengeleimten, in der nerde
klebrigen Grundmasse eingebetteten Faden gebildet, sieht wie feines Pergament ud |
aus und lässt ebenfalls die Gewinnung eines continuirlichen Fadens nicht zu. er
Die zur Seidengewinnung ausersehenen Cocons werden zuerst der Backofenhitze Kohsr
oder heissen Wasserdämpfen ausgesetzt, um die Puppen zu tödten, und hierauf vICH
sorgfältig nach Grösse, Farbe, Feinheit, Glanz ete. sortirt; schadhafte und Doppel- Sen
cocons werden zu Floretseide verwendet, die vorzüglichsten zu Kettenseide, die König
mittleren zu Trama, die geringsten zu Peelseide ete. zit
Um den Seidenfaden zu gewinnen, werden die Cocons in heissem Wasser mit auch
feinen Ruthen geschlagen (gestaucht oder purg ir t), neuestens auch mit Bürsten- Sun
vorrichtungen behandelt, wodurch der leimige Ueberzug der Fäden erweicht und ud 4
das äussere Fadengewirre entfernt wird, so dass der Fadenanfang der regelmässig Di
gesponnenen Mittelschichte aufgefasst werden kann. EN
Die Gewinnung des continuirlichen Fadens geschieht in eigenen Anstalten, den [1
Filanden, durch das Haspeln. Eine Anzahl der durch das Stauchen erhaltenen zehalt
Coconfäden (von 2 bis 15 Cocons) wird aufgefasst und durch ein oder zwei gläserne Tasse
Oehre geleitet, wobei sich die Coconfäden wegen ihrer oberflächlichen Klebrigkeit Te
zu einem Faden, dem Rohseidefaden, vereinigen, der, nachdem er einen Rt
Trockenraum passirt hat, auf einem Haspel aufgewunden wird. Tiere
Die durch das Abhapseln gewonnene Seide führt. den Namen Rohseide, Tee
Greze- oder Matassenseide, Gregia oder Grezza, und ist der Entstehung a
gemäss aus einzelnen continuirlichen Fäden gebildet, zum Unterschiede von {in
gesponnenen Fäden. Al
Die weitere Verarbeitung der Rohseide umfasst das Drehen (Filiren , Mouliniren),
Entschälen, Schönen und Färben.
Von den Abfällen bei der Gewinnung der Rohseide, sowie von verdorbenen
und durchbohrten Cocons erhält man eine Seide, die behufs Erzeugung eines .
Fadens wie die übrigen vegetabilischen Spinnfasern gereinigt und versponnen he
werden muss. Diese heisst im Handel im Allgemeinen Floret-, Filosello- n
oder Flockseide und wird in viele Sorten geschieden; einige derselben sind: Ne
1. Floretseide von Doppelcocons, die schönste Sorte; wird mit anderen Im
Sorten vermischt. )
2.Floretseide von der Dattel: a) Stami, Stammseide, eine bessere ©
Sorte, zu Crescentingarn versponnen, lässt sich bei der Bearbeitung kämmen. m,
Ö) Chappe, Schappe oder Abfallseide, der nicht kämmbare Theil aus der V
Dattel; c) Stumpen oder Bourre de soie, die Abfälle, die sich beim Kämmen
der Stammseide ergeben, zu Bourettegarn verarbeitet.
- 38. Strazza, die Abfälle, die. sich_ beider Verarbeitung der Rohseide zu
Organsin und Trama ergeben.
4, Floretseide von der äusseren Coconschichte, wird aus den beim Purgiren
abfallenden Fäden bereitet: Purgirseide, Cöte_de soie, und Strusi.
IDEE