Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

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man einen Tropfen auf eine Glasplatte bringt und beobachtet, ob dieser bis zum En 
Erkalten klar bleibt, oder ob sich schon vor dem Erkalten am Rande des Tropfens Un 
ein grauer Ring bildet. Im letzteren Falle ist noch überschüssiges Fett vorhanden. SM 
Ueberzieht sich der Tropfen schnell mit einem grauen Häutehen, so fehlt es dem pn 
Seifenleim noch an Fett. Ist die erforderliche Klarheit des Tropfens erreicht, so pn } 
hört man mit dem Zusatz von Alkali oder Fett auf und dampft so weit ein, bis 
der Seifenleim beim Herausziehen des Spatels nicht mehr in Tropfen, sondern 
in zusammenhängenden Fäden von demselben abfliesst (die Seife spinnt). ww” 
Man schreitet jetzt zum Aussalzen, indem man dem heissen Seifenleim (auf 3 
100 Th. verseiften Fettes 15—-18 Th.) Kochsalz zusetzt und die Masse noch so 
lange im Sieden erhält, bis eine weisse, feste Masse sich auf der Oberfläche an- Be 
sammelt, unter welcher sich die vollkommen klare Unterlauge befindet. Letztere ne 
wird durch Abfliessenlassen von der fertigen Seife getrennt. Die weitere Ver- Best 
arbeitung derselben richtet sich nach der Beschaffenheit der Rohmaterialien und 8 
besonders nach dem Wassergehalt, den die Seife haben soll. Bei Verwendung beirel) 
eines reinen Talges kann die ausgesalzene Seife sogleich auf Kernseife oder ge- un I 
schliffene Seife verarbeitet werden. Enthält die erste Ausscheidung jedoch noch mi 3 
manche Unreinigkeiten eingeschlossen, so wird nochmals in verdünnter Natronlauge am 
(Abrichtelauge) gelöst und von Neuem mit Kochsalz ausgefällt. Zur Erzielung Salbe 
einer guten, d. h. nur 10—15 Procent Wasser haltenden Kernseife kocht WI 
man die mit verdünnter Natronlauge bewirkte Lösung der Seife unter Zusatz von AUSENT 
etwas Kochsalz ein, bis die Seife sich in eine gleichmässig geschmolzene, blasen- lang 
freie Masse verwandelt hat, welche nach dem Erkalten krystallinisch erstarrt. a 
Die glatte oder geschliffene Seife erhält man, indem man Kernseife mit einand 
wenig verdünnter Lauge nur kurze Zeit sieden und die Masse sodann in Formen ı 
erstarren lässt. Die gefüllte Seife (Leimseife, Eschweger Seife, unm6g 
Schweizerseife, künstliche Kernseife) bildet die geringste Handels- einer 
sorte und wird in der Weise fabrieirt, dass man den Seifenleim nur unvollkommen kalte 
aussalzt. Hierbei trennt sich die Unterlauge nicht von der Seife, sondern die Fette, 
yanze Masse erstarrt und hält daher ausser Glycerin und den Salzen bis gegen LER 
70 Procent Wasser eingeschlossen. 100 kp 
Ueber die Bereitung der Marseiller Seife (Venetianische Seife) in einer beginm 
der grössten Fabriken in Marseille (von CHARLES MoREL), deren Jahresproduetion verdiek 
circa 12 Millionen Kilogramm - beträgt, berichtet G,. LUNGE (Zeitschr. f. angew. gehrat) 
Chemie. 1890, Heft 2) folgender Weise: zur Hi 
Die erste Operation ist das Vorsieden, wozu man.in 20 Kesseln von 3.25 m Perula 
Durchmesser und 3.50m Tiefe caustische Lauge, aus Rohsoda erhalten, von aussöl 
10—150 'B. einbringt, Palmkernöl und Erdnussöl zusetzt und auf 100° erhitzt, Schau 
bis die Oele und die Lauge sich vollkommen mit einander vereinigt haben, wobei P3 
theilweise Verseifung stattfindet. Dieser Vorgang ist in 30—40 Stunden beendet. yeitete 
Nun wird ausgesalzen, indem man eine stark kochsalzhaltige Aetzlauge von Ebenso 
26—27° B. hineingiesst und bis zu vollständiger Mischung umrührt. Hierbei geht andere 
der Verseifungsprocess mit Hilfe des Aetznatrons weiter. Man lässt dann absetzen ur He 
und zieht die unter der Seife angesammelte Unterlauge vermittelst an dem Boden are 
der Kessel angebrachter Hähne in einen Behälter ab, aus dem sie später wieder Trek 
auf die Auslaugebottiche für das Gemenge von Rohsoda und Kalk gepumpt wird. Natron 
Das Aussalzen der Seife wird mit einer zweiten Portion salzhaltiger Aetzlauge (8 
von 27° B. wiederholt, zwei Stunden lang gekocht, die Unterlauge wieder abge- jr M 
lassen und so fort, bis der Teig consistent genug geworden ist. Nun folgt das im) 
eigentliche Sieden, um die Verseifung des Fettes durch das Alkali zu beenden. X 
Man setzt dabei Oel in gewissen Verhältnissen zu, abwechselnd mit salziger (olher 
Aetzlauge von 28°, und fährt damit bis zur vollständigen Sättigung fort. Man = 
vibt dann noch 4 oder 5 Zusätze derselben Lauge und ‚darauf das „Fette“, 
d. i. den Rückstand eines früheren Sudes, welcher Lauge und Fettsubstanzen ne 
enthält: ein oder zwei letzte. Zusätze _von Lauge beenden. den_Sud,__ Dies_ist_der 
KLEE
	        
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