Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SEIFE, 209 
% i Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die für medieinische Zwecke bestimmten, 
zumeist mit Arzneistoffen versetzten Seifen, die Medicinischen Seifen. 
Die Ph. G. und Austr. führen als solche Sapo kalinus und Sapo medicatus auf, 
die bereits unter Sapo besprochen sind. Zu einer rationellen Herstellung der 
. medieinischen Seifen empfiehlt UNnA (Pharm. Centralh. 26, 304 u. f.) nur den 
a besten Rindstalg zu verwenden. Die Menge der Kali- oder Natronlauge wird am 
TOM Pliogeom besten so gewählt, dass die verseifte Masse absolut neutral reagirt. Von dem 
Tief, 1 his Gebrauche reiner Natronseifen ist UNNA durch technische und therapeutische Er- 
"7 I dein fahrungen allmälig abgekommen zu Gunsten eines Alkaligemisches, welches auf 
n Druck des 2 Th. Natron 1 Th. Kali (im Hochsommer 3 Th. Natron auf 1 Th. Kali) ent- 
* 0 Stücken hält. Da eine neutrale Seife als Medicament, nach Art der Salben, Pflaster u. s. w, 
dauernd der Haut einverleibt, allmälig durch Fettentziehung eine unangenehme 
Man durch Trockenheit (Sprödigkeit), darauf eine leichte Congestion mit perverser Abschup- 
hen Gewicht pung zur Folge hat, so lässt UNNA seine Seifen überfetten, d. h. nach der 
9 in Formen, vollständigen Verseifung denselben noch eine gewisse Menge (durchschnittlich 
se in den 3 bis 4 Procent) freien Fettes zusetzen. Aus technischen Gründen verwendet 
0 gewinnt Unna hierzu Olivenöl. Auf 8 Th. Talg wird 1 'Th. Oel der Seife zugesetzt. Die 
Glyeerin- so hergestellte überfettete Natron-Kaliseife bezeichnet UNnA als „überfettete 
den seltensten Grundseife“., Die Medieamente werden mit einer kleinen Menge dieser Grund- 
nach Dyror seife innigst gemischt und das Gemisch sodann dem. anderen Theil der Grundseife 
tat und die beigefügt. Die Zusammensetzung der letzteren ist folgende: 
erieben. Es 16 Th. bester Rindstalg .... = 59.3 ”ocent 
en und ein 2 Qiyenöl. 4 7.4 » 
ht Jeidet, 6. Natronlauge 38° B. , 22.2 D 
striegehrauch 3 „n..Kalilauge 38° B.. 11.1 ” 
nd Tolletten- 100.00 Procent. 
x durehknetet In dieser Seifenmasse bleiben circa 4 Procent Oel frei, d. h. unverseift, Die 
{ vertheilt sie wichtigsten der von UNNA empfohlenen überfetteten Seifen sind: 
ter Grösse, Ueberfettete Marmorseife: 4 Th. überfettete Grundseife und 1 Th. feinstes 
in einer aus Marmorpulver, Bei der Behandlung der Aecne und sämmtlicher Parakeratosen ist 
yschte Gestalt es häufig von Vortheil, eine Verdünnung der Hornschicht auf rein mechanischem 
Wege unter Ausschluss chemischer Einflüsse zu bewirken. Diesen Zweck_ erreicht 
ELITS 1. in man am einfachsten durch _ Abreibung mittelst Marmorstaubes, 
re Seifen. und "rn 
’attsnbstanzen Ueberfettete Ichthyolseife. . . Fi 9 Th. u. 1 Th. Ichthyol. 
‚doch folzende Salieylseife . .c: 95 Th. u. 5 Th. Salieylsäure. 
| & Anni Zinksalicylseife. . ./ S8Th., 2 Th. Zinkoxyd, 10 Th. Salicylsäure, 
er mn hasische N T . x f 
uw 2 anninseifen: 
e Töslich sind, Natrontannatseife . . .., Fr” 0 Th, 10 Th. Natrontannat, 
‚keit der Zer- Zinkoxydnatrontannatseife . .."", 7 90 Th., 5 Th. Natrontannat, 5 Th. Zinkoxyd. 
Zeitdauer ab, Zinktannatseife . . . . . . . . 97 Th., 3 Th. Zinktannat. 
KM Ueberfettete Theerseife . . . . .95 Th., 5 Th. Pix liquida. 
Die basischen Schwefelseife . , .ä3D0Th., 10 Th. Schwefel, präc, 
da sie dureh Theerschwefelseife . 90 Th., 5 Th. % „0 Th. Pix. 
‚schen Seifen R Kampferschwefelseife/ 85 Th., 10 Th. » „ 19. Th. Kampfer, 
ng mit der Boraxseifel. . . . 95 Th., 5 Th. Borax 
hrang MI en f Jodkaliumseife‘.. 95 Th., 5 Th. Jodkalium 
eidung_ Sat A Naphtolseife . . ...95Th., 5 Th. ß-Naphtol. 
Wire” E. GEISSLER weist darauf hin (Pharm. Centralh. 1885, pag. 321), dass es 
EU zweckentsprechender sei, anstatt des überschüssigen Fettes freie Fettsäure zu 
verwenden. Eine Seife kann freies Fett enthalten und braucht trotzdem nicht 
neutral zu sein, denn wenig freies Alkali und wenig Fett, eingehüllt in Massen 
A von Seife, wirken schwer aufeinander ein. Es ist deshalb besser, zur Neutralisation 
oder zum Uebersättigen nicht Fett, sondern freie Fettsäuren (Oelsäure, Stearin- 
säure) zu verwenden. Eine einfache Farbenreaetion zeigt dann die Neutralisation 
! an. Solche Seifen können jedenfalls auch nicht ranzig werden, wie die mit freiem 
‚sata wc Fett, denn Fettsäuren spalten sich nicht so_leicht weiter... Um etwas das Unge- 
‚jeht Real-Enecvyelonädie der yes, Pharmacie, IX. 
A
	        
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