Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

212 SEIFE. — SEIGNETTESALZ. 
Zeit bei 20—409 und dann erst bei 110—120° trocknet, dieselbe sodann in 
98procentigem Alkohol löst, das ungelöst Gebliebene abfiltrirt , mit Alkohol ab- 
wäscht und den Rückstand mit kochendem Wasser behandelt. Im Filtrat wird die 
Menge des Carbonats durch Titration gefunden. Man kann auch eine direete $ 
Kohlensäurebestimmung in der Seife vornehmen. nn 
Bestimmung des Glycerins. 20—25g Seife werden in 100 ccm siedend ri 
heissem Wasser gelöst, mit verdünnter Schwefelsäure die Fettsäuren abgeschieden 
und diese auf einem Filter gesammelt. Das Filtrat übersättigt man mit Natrium- D 
carbonat, verdampft auf dem Wasserbade zur Trockene und zieht den Rückstand or 
mit einem Gemisch aus 1 Th. Aether und 2 Th. Alkohol aus. Das Glycerin 7 
bleibt beim Verdunsten dieser Lösung als syrupartige, süssschmeckende Flüssigkeit Fe 
zurück, welche nach dem Trocknen bei 100° gewogen wird. en 5 
Harzbestimmung in Harzseifen nach GRITTNER und SZILASI (Chem, nn 
Ztg. X, 21). Versetzt man die neutrale alkoholische Lösung einer harzhaltigen N, 
Seife mit einer alkoholischen Lösung von salpetersaurem Kalk, so scheidet sich, x. 
wie bekannt, stearinsaurer, palmitinsaurer und ölsaurer Kalk aus, Stearinsäure = 
und Palmitinsäure werden hierdurch gänzlich ausgefällt, während ein Theil des mr | 
ölsauren Kalkes in der Lösung bleibt. Das Harz bleibt gänzlich gelöst. Wenn X 
man jetzt das Filtrat mit salpetersaurem Silber versetzt und hinlänglich verdünnt, Sl 
so scheiden sich Oelsäure und Harz als Silbersalz aus. Die Trennung des Harzes 30.0| 
von der Oelsäure geschieht jetzt durch Aether, welcher das harzsaure Silber mit salicı 
Leichtigkeit, von dem ölsauren Salze jedoch nur Spuren löst. (0 
Stärkemehl, Kreide, Gyps, Schwerspat u. s. w. bleiben bei der Be- & 
handlung der Seife mit warmem Alkohol zurück und können nach bekannten en 
Methoden näher bestimmt werden. Un 
Wasserglas lässt sich in Seife dadurch nachweisen, dass man aus’ der Pu 
erwärmten wässerigen Lösung derselben die Fettsäure mittelst Schwefelsäure ab- End 
scheidet. Letztere bewirkt gleichzeitig eine Zerlegung des Silicats, und die Kiesel- nn 
säure lagert sich als gallertartige Masse am Boden des zur Zersetzung benutzten * 7 
Gefässes ab. H. Thoms. 
Seifenbad wird hergestellt, indem man 200—300g Sapo domesticus oder 
Sapo kalinus dem Bade zusetzt. Für ein aromatisches Seifenbad mischt 
man zu dem Badewasser 2000g Spiritus saponatus und 50g Spiritus Colo- 
niensis. — Seifenbalsam gilt zumeist als Synonym von Opodeldoe, beziehungs- 
weise Opodeldoe liquidus, aber auch von Sapo therebinthinatus. — Seifencreme 
ist flüssige Glycerinseife (s. Bd. IV, pag. 208), nach Belieben mit Bitter- 
mandelöl, Rosenöl ete. parfümirt. — Seifenextract von HupDson besteht (nach 
HAGER) aus etwa 15 Procent Oelseifenpulver und 85 Procent zerfallener Soda. 
— Seifengeist ist Spiritus saponatus; HEBRA’S Seifengeist s. Bd. V, pag. 156. a 
— Seifenleim heisst in der Seifenfabrikation die homogene, durchsichtige, in ze 
Wasser ziemlich klar lösliche Masse, welche die eingetretene vollständige. Ver- 
seifung von Lauge und Oel kennzeichnet. — Seifenliniment s. Bd. VI, pag. 310. 
— Seifenmehl von GRUPE ist gepulverte Seife mit einem erheblichen Zusatze 
von zerfallener Soda und Wasserglas. — Seifenpflaster s. Bd. IV, pag. 30. — 
Seifenpulver von THOMPSON, FREHSE etc. bestehen aus wasserreichen Seifen, 
welche in ein Pulver verwandelt und mit zerfallener Soda (manchmal auch etwas 
Borax) gemischt sind. — Seifenspiritus s. Spiritus saponatus. — Seifen- 
stein, technische Bezeichnung für Aetznatron in Stücken, 
Seifenkraut ist Herba Saponariae. — Seifenrinde ist Cortex Quillajae 
‚Bd. VIII, pag. 481). — Seifenwurzel ist Radix Saponariae (Bd. IX, pag. 52). 
Seifert’s Universalmittel segen Gelenk- und Muskelrheumatismus ist 
unreine Schafwolle mit salieylsaurem Natron. imprägnirt. 
Seignettesalz, Sal polychrestum Seignetti, ist Tartarus natronatus.
	        
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