Sind, 237
deutliche Narbe. Ihre Länge beträgt bei der Cassta acutifoli@a 160—220 p,.. Die
Breite an der Basis 16 bis 20w. (Die Haare der Tinnevelli-Sorte sind an der
Spitze weniger gebogen, 120—150yw lang, 12—15w% an der Basis breit.) Unter
der Epidermis tragen beide Seiten des Blattes eine Palissaden-
schicht, das zwischen ihnen befindliche Mesophyll ist sehr reich an Oxalatdrusen.
Die Gefässbündel tragen auf der Aussenseite zahlreiche Zellen mit Einzelkrystallen
von Kalkoxalat. Für eine mikroskopische Nachweisung ist in erster Linie auf die
charakteristischen Haare und die Narben derselben zu achten,
Da die Argelblätter der beliebtesten Sorte der Sennesblätter ‚so gut wie ständig
beigemengt sind, ist es nothwendig, auch ihren anatomischen Bau zu kennen. Sie
tragen auf der Epidermis Haare, die denen der Senna nicht unähnlich, aber
mehrzellig sind (Fig. 43), ferner haben sie nach MOELLER nur unter der Oberseite
ein Palissadengewebe und im Mesophyl! nach VoGL verzweigte Milchsaitgefässe,
Fig, 43,
Epidermis des Argelblattes mit Spaltöffnungen und Haaren (nach Moeller).
Als hauptsächlichster Bestandtheil der Sennesblätter ist die von KUBLY und
DRAGENDORFF 1865 dargestellte Cathartinsäure anzusehen , die vorzugsweise als
Caleium- und Magnesiumsalz in der Droge enthalten ist (Bd. IT, pag. 600). Durch
LUDWIG und STüTz wurden 1864 zwei Bitterstoffe, ein in Aether löslicher, terpentin-
artiger, Sennacrol, und ein unlöslicher, Sen napikrin, gewonnen. Beide werden
durch Säuren in Zucker und ein aromatisches Oel gespalten. Ferner enthalten die
Sennesblätter einen süssen, krystallisirbaren, aber nicht gährungsfähigen Zucker,
Catharthomannit, und einen der Chrysophansäure ähnlichen oder mit
ihr identischen Farbstoff. Die Asche beträgt 9—12 Procent und enthält viel
‚ittas durch das Magnesiumcarbonat. |
a Till Die Sennesblätter waren im Alterthum unbekannt, sie sind erst durch die
5 arabischen Aerzte des Mittelalters in die Mediein eingeführt.
ie obere und Die Sennesblätter sind ein sehr beliebtes Drastieum, doch wird häufig nach
zz Wachsüher dem Gebrauch über Leibschneiden geklagt. Der diese unangenehme Nebenwirkung
ischen ihnen bedingende Stoff soll ein harzartiger sein und in den kalten wässerigen Auszug
zen. mit eine? nicht übergehen. Andererseits ist er in Alkohol löslich und man bereitet deshalb
Athemböh‘, Folia Sennae deresinata, Folia Sennae Spiritu extracta, indem man 1000.0
] nach vom Folia Sennae mit 4500.0 90procentigem Alkohol 2 Tage lang macerirt, dann
„dem Lumer abpresst und trocknet. Man wendet die Sennesblätter in Substanz an oder bereitet
«ihm radiär daraus Electuartum e Sennae seu lenitivum, Syrupus Sennae, Syrupus Sennae
Wan eine cum Manna, Infusum Sennae compositum, ferner bilden sie einen Bestandtheil
NN