SERUMCASEIN. — SESAMUM, 245
neuerlichen Niederschlag ab, das Serumcasein. Dieses ist unlöslich in Wasser und
unlöslich in Kochsalzlösungen von jeder Concentration , löslich in I1procentiger
Mn verdünnter Natronlauge. Alkalische Lösungen des Serumcaseins werden durch
CT Zusatz genügender Mengen von Neutralsalzen in der Hitze gerinnbar. Eine Lösung
von Serumcasein in 1procentigem Dinatriumphosphat ist durch Kohlensäure fällbar.
Ob hier wirklich ein eigenartiger Eiweisskörper oder nur einer der Globuline
‘s. d.) vorliegt, ist noch nicht entschieden. Loebisch.
Serumglobulin ist synonym mit Paraglobulin, fibrinoplastische Substanz.
Serviettes magiques; s. unter Putzmittel, Bd. VIII, pag. 406.
Sesamöl, Oleum Sesami, Huile de Sesame, Gingili, Benne-, Til-, Teel oil.
Specifisches Gewicht bei 15° 0.923—0.924. — Erstarrt bei —5°, extrahirt
bei +5° — Schmelzpunkt der Fettsäuren 26°, Erstarrungspunkt 22,3%. —
HEHNER’sche Zahl 95.6, Verseifungszahl 190.0, REICHERT’sche Zahl 0.35, Jod-
zahl 106.
Das Sesamöl stammt vom morgenländischen oder weissen Sesam, Sesamum
ortentale Linn. Der Sesam wird vornehmlich in Indien, im südlichen Europa, in
/ Algier und Aegypten angebaut. Das sogenannte deutsche Sesamöl stammt nicht von
; Sesamum ortentale, es ist identisch mit dem _ Leindotteröl, dem Oele von
| Oamelina satıva.
27, gell Das Oel der ersten Pressung ist hellgelb, geruchlos und angenehm schmeckend,
malhum wird schwer ranzig und trocknet nicht ein. Es enthält eine harzartige Substanz,
6 in 1pro- welche die Ursache der Farbenerscheinung bei der BAUDOUIN’schen Reaetion ist.
alzen wird Mit Hilfe dieser Reaction kann man noch wenige Procente Sesamöl in allen anderen Oelen
8 im Harn nachweisen. Man übergiesst ein kleines Stückchen (*/,—1 dg) Zucker mit Salz-
wäsgeriger, säure von 23° B. (D.= 118) und schüttelt mit dem doppelten Volumen Oel einige
in ziemlich Minuten durch, ohne zu erwärmen, Bei Anwesenheit der kleinsten Mengen Sesamöl
‘, während zeigt sich nach dem Absitzen die wässerige Schichte roth gefärbt. Es ist gut,
wird. Das stets einen Parallelversuch mit reinem Olivenöl zu machen, da dieses nach
SÄUe A längerem Schütteln ebenfalls eine röthliche Färbung gibt, welche allerdings mit der
mader Ein- schön carmoisinrothen nicht verwechselt werden kann, welche Sesamöl gibt. In
min über zweifelhaften Fällen stellt man die Probe nicht _mit_ den Fetten, sondern mit _den
verdünn‘ daraus dargestellten Fettsäuren an.
fairen m Auch die von FLÜCKIGER modifieirte Probe von BEHRENS kann zum Nach-
leher auf weise des Sesamöles dienen. Man giesst 5 Tropfen des Oeles auf ein erkaltetes
«Add Gemisch von gleichen Theilen Schwefelsäure, Salpetersäure und Wasser und bringt
oh Cha die Flüssigkeiten durch Neigen des Rohres in nähere Berührung, worauf eine grüne
e Y Mittelzone entsteht. Durch unverzügliches Zusetzen von 5 Tropfen Schwefelkohlen-
rag‘ stoff lässt sich nun eine obere, schön grüne Schichte herstellen.
Von Arachisöl (s. Erdnussöl, Bd. IV, pag. 80) kann das Sesamöl durch
erden sein höheres specifisches Gewicht unterschieden werden.
Ur (8 Sesamöl findet dieselben. Verwendungen wie_Olivenöl, zu dessen Verfälschung
nn es häufig dient. Benedikt.
m Sesamum, Gattung der Gesneraceae, Unterfamilie Pedalineae. Einjährige
DU oder perennirende Kräuter, rauhhaarig oder seltener kahl, mit gegenständigen
1edi30) oder oberwärts abwechselnden, gestielten , ganzrandigen, eingeschnitten-gezähnten
oiskörnen oder 3spaltigen oder fussförmig getheilten Blättern und axillären, kurz gestielten
Alhar 1 Blüthen. Kelch klein, 5theilig. Röhre der Corolle abwärts gebogen, A2lippig,
ha Para- Lappen der Oberlippe kleiner. Antheren 4, 2mächtig, am Grunde der Corolle
Pie 7 eingefügt. Fruchtknoten 2fächerig , aber durch falsche Scheidenwände scheinbar
\ und da, 4fächerig, jedes der gleich grossen Fächer mit zahlreichen, in einer Reihe super-
x ab- ponirten Samenknospen. Kapsel länglich oder eiförmig, oft stumpf 4kantig oder
KO 4furchig, am stumpfen_oder_kurz_gespitzten_Scheitel. zusammengedrückt,_bis_ fast