246 SESAMUM.
zum Grunde fachspaltig und die spaltenden falschen Scheidewände die Fächer fast
schliessend ; selten die Kapseln nur an der Spitze aufspringend oder geschlossen MP
bleibend. Samen viele, schief länglich, zusammengedrückt, an den Enden scharf- idee
kantig, mit glatter und flügelloser oder grubiger und an den Enden oder fast Jong,
ringsum in einen schmalen Flügel ausgezogener oder flügelloser Testa. Heimisch stark
in Afrika und Indien, al
Sesamum indicum DC. Einjährig aufrecht, 0.60—1.30m hoch, behaart, mit
eiförmig-länglichen bis lanzettlichen Blättern, deren untere oft 3lappig einge- dar
schnitten sind, Kapsel sammtartig behaart, durch die bleibende Griffelbasis zuge-
spitzt.
T Die Samen sind hellgelb bis bräunlich bei Sesamum indicum L. (braunviolett $
bis schwärzlich bei Sesamum orientale, welche Art aber von DE CANDOLLE nur (ro
für eine Varietät der vorigen gehalten wird; Samen von Chaleis ünd Yaboo fand den |
WIESNER weisslich), eiförmig im Hauptumriss, stark plattgedrückt, im Mittel 4 mm bede
lang, 2mm breit und 1mm dick, durchschnittlich 0.004 g schwer. Vom Nabel,
der am spitzen Ende liegt und durch eine hellgefärbte Erhabenheit bezeichnet noea
ist, gehen nach dem stumpfen Ende hin 4 zarte dunkle Leistehen, von denen die We
an der stärker abgeplatteten Seite gelegenen kräftiger ausgeprägt sind. Die dünne
Samenschale umschliesst einen öligen Kern, an welchem die beiden Samenlappen
und die Radicula leicht unterscheidbar sind. Endosperm fehlt.
Die Samenschale besteht aus senkrecht auf die Oberfläche gestellten, 0.05 bis
0.05 mm langen und 0.02 mm dicken prismatischen Zellen (Fig. 44). Hieran
schliesst sich die äussere
Samenhaut, ein dünnes Te
schlaffes Häutchen. Die
innere, den Embryo unmittel-
bar umschliessende Samen-
haut besteht aus drei Lagen
derber Zellen und erreicht
eine mittlere Dieke von
0.1mm. In den Zellen der
Samenschale liegen Oxalat-
drusen, Der in der dunkel-
samigen Varietät auftretende
Farbstoff hat seinen Sitz in
den Zellmembranen der
Samenschale. Das Gewebe
der Cotyledonen besteht aus
zartwandigem Parenchym,
durchzogen von einigen Ge-
fässbündeln. Die Zellen ent-
halten Oel und 0.005 bis . —_—
0.010 mm SOSSE, rundliche Querschnitt der ES T Sesamum indicum A
Aleuronkörner. ww
FLÜCKIGER fand in den Samen: 4.5 Wasser, bei gelben Körnern 6, bei M
schwarzen Körnern 8 Mineralsubstanzen, 3.8 Gummi, 22 Eiweisssubstanzen, 56.33
Procent Oel. Nach SHINN lässt sich aus den Samen durch Pressung 48 Procent
Oel gewinnen, Ueber das Oel s. Bd. VII, pag. 488, über die Sesamkuchen
s. Bd. VII, pag. 418.
Sesamum indicum DC, soll wild im südlichen und östlichen Indien sein, wird
aber jetzt in allen warmen Ländern cultivirt. Das Kraut findet als Herba
Sesamit (Ph. Un. St.) pharmaceutische Anwendung.
Nach HAGER sind die Samen von Camelina sativa Crantz als Semen Sesamt
vulgaris und das aus ihnen gewonnene Oel als „deutsches Sesamöl“ in den
Handel gekommen. Hartwich.