SALZE. 17
En Nicht dasselbe ist jedoch der Fall bei einer anderen Classe von Salzen, welche
ün ü sbenfalls als Doppelsalze bezeichnet werden und aus der Vereinigung von Haloid-
ten salzen oder auch von Haloid- mit Amphidsalzen hervorgehen:
Ag Cl, Na CI 2KCI, Pic, 3 Ca; (PO,):, Ca Cl,
Chlornatrium- Kaliumplatin- Caleiumehloridphosphat
5 Chlorsilber chlorid (Apatit).
ü Da in diesen Fällen die einfachen Salze, durch deren Combinirung diese
A Doppelsalze entstehen , bereits gesättigte Moleküle sind, so nennt man derartige
nn Verbindungen molekulare Verbindungen und nimmt an, dass hier andere
Anziehungskräfte wirken, als die durch die Werthigkeit der Elemente angezeigten,
fach auch oder aber, dass in solchen Molekülen die Elemente mit höherer Werthigkeit
i Aydrowıl. fungiren,
Darstellung der Salze. Bezüglich der Darstellung der Salze lässt sich
eine Reihe von Methoden unterscheiden :
1. Durch Einwirkung der Metalle auf Säuren:
Fe | H5S0, = FeSO, + H,
iun- Eisen Schwefel- Ferrosulfat Wasser-
. säure stoff.
l die soee- 2. Durch Einwirkung einer Säure auf eine Base:
trachten al H,SO, + 2 NaOH = Na, SO, + 2H,0
4 aniale Schwefel- Natrium- Natrium- Wasser.
säure hydroxyd sulfat
3. Durch Einwirkung einer Säure auf ein Basenanhydrid (Metalloxyd) :
ZmO0 + 4.50, = ZnS0, + H,O
Zinkoxyd Schwefelsäure Zinksulfat Wasser,
Bag 1 4. Durch Einwirkung einer Base auf ein Säureanhydrid:
rachtet, In SO; + 2NaO0H — Na, SO, + H,O
arch Säure- Schwefelsäure- Natrium- Natrium- Wasser.
Hydroxy. anhydrid hydroxyd sulfat
% neutrale 5. Durch directe Vereinigung eines Säureanhydrids mit einem Basenanhydride
isen Ersatz 80. + CO = CaSiQ,
HS Kieselsäure- Caleium- Caleium-
anhydrid oxyd silicat.
6. Durch Einwirkung verschiedener Salze auf einander durch Wechselzersetzung
Tat BaCl + Na SO, = 2NaCl + BaSO,
Baryum- Natrium- Chlornatrium —Baryum-
chlorid sulfat sulfat.
orid /. Durch Einwirkung der Halogene auf Metalle und Metalloxyde:
I Ba 5 30h = 2BiCh
ufat Wismut Chlor Wismuttrichlorid.
BOTEN CO + Ch = CoCh + ©
kn 0 Kobalt- Chlor Kobalt- Sauer-
oxydul chlorür stoff,
ılze mehr Jedoch können nicht sämmtliche Salze nach allen diesen Methoden dargestellt
verschlt- werden, vielmehr die einen nur nach diesen, die anderen nur nach jenen,
Welche Methoden und welche Einwirkungsbedingungen für die Darstellung der
einzelnen Salze am geeignetsten sind. lehrt die Erfahrung, beziehungsweise der
Versuch,
Allgemeine Eigenschaften der Salze. Die Salze sind bei gewöhnlicher
Temperatur meistens feste Körper, zum grösseren Theile krystallisirbar , zum
hans in kleineren amorph, theils farblos, theils gefärbt. Die Salze, welche der Einwirkung
dar a einer farblosen Säure auf eine farblose Base ihre Existenz verdanken, sind un-
mieln 201 gefärbt, wohingegen eine gefärbte Base mit den farblosen Säuren meist gefärbte
Real-Eneyclopädie der ges. Pharmacie, IX,