SILBER. 263
I iS Schlamme enthalten. Man schmilzt den letzteren mit Blei zusammen und unter-
/ wirft das Schmelzproduet der Treibarbeit,
dh Feinsilber. Das wie beschrieben gewonnene Rohsilber ist keineswegs rein,
Prien ns sondern enthält stets mehrere Procente fremder Metalle. Um es von diesen Zu
nen befreien , also um aus Rohsilber Feinsilber zu machen, unterwirft man es dem
hr ade „Feinbrennen“, Man schmolz zu diesem Zwecke früher das Rohsilber in Tiegeln
Pi und auf Testen, jetzt schmilzt man es in besonderen Feinbrennöfen mit Zug- oder
„2 Kanfen Gebläseluft. Auf dem Test wird das Silber so lange dem oxydirenden Schmelzen
N nn Procent unterworfen, bis seine Oberfläche spiegelblank ist. Das in der Regel in Barren
A durch ausgegossene Feinsilber enthält bis zu 99.9 Procent Ag.
ae Chemisch reines Silber. Ein solches darzustellen ist, wie die Arbeiten
rer von STAS gezeigt haben, nicht etwa einfach, Für die gewöhnlichen Arbeiten ist
A u . a es natürlich nicht nöthig, dass das reine Silber diejenige absolute Reinheit besitzt,
N in Cagen wie sie zu den Atomgewichtsbestimmungen von STAS erforderlich war. Zur Dar-
Mi a Bi stellung eines solchen, annähernd reinen Silbers löst man Feinsilber in sehr ver-
A Schältern dünnter Salpetersäure auf (wobei Gold zurückbleiben würde), dampft die Lösung
2 Anreh Stoß ein und glüht den Rückstand, bis keine Stickstoffverbindungen mehr entweichen,
n Stadien der, Dann löst man in Wasser auf, fällt das Silber durch reine Salzsäure aus und
8 (Aal + schmilzt das ausgewaschene und getrocknete Chlorsilber in einem hessischen
8 Mexiko Tiegel mit Natriumecarbonat. Will man für Laboratoriumszwecke kleinere Mengen
% reinen Silbers darstellen, so kocht man reines Chlorsilber mit Kalilauge unter
allmäliger Zugabe kleiner Mengen von Milchzucker so lange, bis eine gewaschene
Probe sich in Salpetersäure klar auflöst. Das so erhaltene Silberpulver wird dann
noch mit reinem Natriumcarbonat _zum Regulus zusammengeschmolzen,
nz Molekulares Silber. Zu organisch-synthetischen Arbeiten — um Halogene
=“ aus gewissen Verbindungen auszuscheiden — bedient man sich eines sehr fein
namentlich bei vertheilten, sogenannten molekularen Silbers. Zur Darstellung desselben fällt man
jahlen nd zu- aus einer Silbernitratlösung durch Salzsäure in der Kälte Chlorsilber, befreit dieses
18 und Kupfers durch Auswaschen nahezu vollständig von der freien Salzsäure und bringt es
umgewandelt nun mit metallischem Zink zusammen. Nach beendigter Reduction trennt man 68
minien) weler durch Abschlämmen vom Zink, wäscht es mit sehr verdünnter Salzsäure, dann
id Übergeführt mit Wasser aus und erhitzt es nach dem Trocknen an der Luft auf 150°. Feines,
MD yraues Pulver ohne Metallglanz, das jedoch durch hohen Druck oder__bei Roth-
1 metallische yluth unter Zusammensintern Metallglanz annimmt.
NE Eigenschaften. Das reine Silber besitzt in fein vertheiltem, Zustande ver-
/ schiedene Färbung, in compactem ist es rein weiss, glänzend, in hohem Grade
ı sehr ähnlich; politurfähig und härter und fester als Gold, dagegen weicher und weniger fest
Kochsalz weg. als Kupfer. Es ist der beste Leiter für Wärme und Elektrieität und sehr zähe
beiden werden und dehnbar. 0.1 Silber lassen sich zu einem 180m langen Draht ausziehen,
Slbersulfat als ferner kann man es in Blättehen von 0.00025 mm Dicke ausschlagen. Schon sehr
ger aus und yeringe Beimengungen von anderen Metallen, mit Ausnahme von Gold und
Kupfer, beeinträchtigen diese guten Eigenschaften des Silbers, Festigkeit und
g Vareelaugen Zähigkeit, in hohem Grade. Es krystallisirt im tesseralen System und kommt
ak wird wieder vediegen in Octa@dern, auch in Draht-, Haar- und Plattenform vor. Seine Härte
ist 2.5 bis 3.0. Das specifische Gewicht des Silber ist 10.47, das des gehämmerten
alt os dan Silbers 10.6. An der Luft erleidet das Silber im Allgemeinen keine Veränderung,
f DEE da es sich mit Sauerstoff direct nicht verbindet. Enthält die Luft jedoch Schwefel-
nn wasserstoff oder ähnliche Schwefelverbindungen, so wird die Oberfläche des Silbers
En allmälig braun durch Bildung von Schwefelsilber, Beim Erhitzen auf etwa 1040°
des Sihers 277 schmilzt das Silber zu einem glänzenden Flusse; bei Weissglühhitze beginnt es
apferstin wird sich zu verflüchtigen, in der Hitze des Knallgasgebläses kocht es wie Quecksilber.
Schwefel Der hellblau gefärbte Dampf trübt die Luft und ertheilt ihr metallischen Geschmack.
ös0ng | Es kann daher das Silber durch Destillation (aus Kalktiegeln) gereinigt werden
aptmen 6” w (STAS)._Geschmolzenes_reines, Silber_absorbirt_aus der Luft Sauerstoff, welchen es
(hapherdend