Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

92 SILICATE. 
Mittelanalysen von Gesteinen ergaben: 
Granit ki Syenit .ı _ Basalt | dr Lava 
Kieselsäure , , .. 58.4 34 45.5 50.0 
Chonerde . I. 19.2 14 16.500 18.4 
Eisenoxyd mit... .M € x 
Oxydul a If N 8.3 15:3 | 11.1 2.1 
Kalk... 2. N 5.6 12:1 10,0 10.7 
Magnesia . ..... . .ıN 2.9 9.1 4.3 4.0 
Kali... 1 3.2 1.3 19 " 07 
Natron 1. Ba A 2.4 3.0 5.4 A 13.8 
Wasser N 1.3 ZA 0.8 m 
Nach diesen Ergebnissen von Analysen ist die Kieselsäure bis zu 3/, des Y 
ganzen Gemisches vorhanden. ja 
Diese Silicate werden langsam, aber ununterbrochen durch Witterungseinflüsse If 
(Verwitterung) zersetzt, wobei örtlich auch andere Einwirkungen eingreifen können, Val 
so höhere Erdwärme, gewaltige Wassermassen u. dergl. mehr. Der Uebergang von Öl 
Wasser in Eis zertrümmert Gesteine, wenn das Gefrieren innerhalb Gesteins- vn 
schichten stattfindet, das Wasser wirkt lösend, namentlich bei den Silieaten der I 
Alkalien, mehr oder weniger unterstützt durch Kohlensäure, den Sauerstoff der 
Luft, welcher durch Oxydation Veränderungen bewirkt. 
Hierdurch werden endlich Zersetzungen hervorgerufen, welche die Silicate zum 
Theil in Lösung bringen und den Quellen, wie Flüssen zuführen, während die 
Thone und Sande ungelöst und im _ verschiedensten Zustand der Zerstörung 
hinterbleiben. 
Porphyrfelsen vom Muldenstein bei Bitterfeld *) war in den unteren Schichten 
noch völlig fest, in den oberen mehr oder minder verwittert, so dass der 
oberste Theil zum Ausschlämmen von Porzellanthon, Kaolin, verwendet werden 
konnte. Hier und da ragte noch unzersetzter Felsen hervor, während am Fusse 
desselben und in Mulden, Vertiefungen, die thonhaltigen Massen sich ange- 
häuft hatten. 
Die chemische Untersuchung ergab: in 
= + 7 17 | Tal 
Porphyr 5 a a 
Verwitterungsschicht 7 
Kieselsäure . . un 77.48 75.73 76.48 = 
Chonerde., . x ai 17.10 21.92 21.58 5 
Eisenoxyd. . ) en 3.83 0.98 0.97 SA 
Manganoxydul . Re 0.84 0.18 0.17 
Kalk 2. 2 in 0.38 0.27 0.25 ; 
Magnesia .. 0.10 0.10 0.07 | 
Kali A M 1:03 0.55 0.16 ; 
Natron . ..% 0:13 0.08 0.01 
Phosphorsäure Spur nz 
99.89 99.81 99.69 an 
Obgleich das Gestein noch fest, war das Eisen doch nur als Oxyd vorhanden und 
in rothen Flecken bemerkbar. Die geringe Menge der Alkalien zeigt ferner, dass 
auch hier schon Verluste eingetreten waren, allein sehr gut lassen sich die 
weiteren Veränderungen erkennen, bis_ zur Entstehung des__kaolinführenden 
Gemisches. 
*) E. Reichardt, Archiv der Pharmaecie. 1874, Bd. 205, pag. 310! 
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