SILPHA. — SILVINSÄURE. 283
oder halbkreisförmig; Flügeldecken meist den Hinterleib ganz bedeckend und
abgerundet: Beine schlank; Vorderfüsse des Männchens erweitert.
Die zahlreichen Arten leben vorzugsweise von Aas, verzehren aber auch
lebende Inseeten und Pflanzen, wodurch sie im Larvenzustande schädlich werden.
Berührt, sondern sie einen stinkenden Saft ab und stellen sich todt. Die beiden
schädlichen Arten Europas sind:
S. atrata L. Glänzend schwarz; Fühler allmälig verdickt, Halsschild vorn
a leicht ausgebuchtet, sehr dicht punktirt, Flügeldecken runzelig punktirt mit 3 er-
N habenen glatten Längsstreifen; Länge 8—10 mm.
S. obscura L. Schwarz, wenig glänzend; Fühler allmälig verdickt, Halsschild
N vorn kaum ausgerandet, ohne Eindrücke, Flügeldecken mit 3 erhabenen geraden
‚2 und Glas Längslinien und ziemlich grob punktirten Zwischenräumen ; Länge 12—15 mm.
© Nase ge Die Larven beider Arten leben auf Runkelrüben, die ersteren zernagen VvOr-
7007 allmälig zugsweise die jungen Blätter, die letzteren die Blüthen. v. Dalla Torre.
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Ai n ; Silphium. Bei den Alten eine Pflanzenart, aus der Laser gewonnen wird
Abeesehiedene (PLINIUS). Man hat das auf die Asa Foetida liefernden Umbelliferen und ihr
‚derthalbfacb- Gummiharz gedeutet (Bd. I, pag. 670). . . |
fureh Coliren. Jetzt Gattung der Compositae, Gruppe Helianthoideae. Nordamerikanische
stell Kiesel Kräuter mit grossen gelben Blüthenköpfcehen und kahlen Achänen mit kurzem,
dünnte Pos becherförmigem Pappus.
Sa Silphium laciniatum, Compasspflanze, Harzkraut, wird 1—1.5 m
Winde hoch. Die Wurzel ist 0.30—1.00 m lang, 2—5 cm dick. Die Pflanze besitzt die
hi at ab Eigenthümlichkeit, dass ihre Blattspreiten sich in die Meridianlinie einstellen, so
Ca om dass die Jäger in den Prairien sich nach ihr orientiren können.
4 28 Aus dem Stamm und den Blättern schmilzt ein angenehm terpentinartig riechendes
Ar um Harz aus. das zu kleinen Thränen von hellgelber Farbe zusammenbackt. Es liefert
in die Ste, ein mit Jod explodirendes Terpen und eine in Chloroform vollkommen, in Schwefel-
indang. leicht kohlenstoff, Benzin, Aether fast lösliche Harzsäure, die beim Schmelzen mit causti-
bezeichneten schem Alkali keine Protocatechusäure liefert. Neben 19 Procent ätherischem Oel
Thümmel, und 37 Procent Harzsäure finden sich in dem äusserlich dem Mastix ähnlichen
ylares Dale Harz noch Wachs und Zucker. Hartwich,
Silurus, Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische (Physostomi) und der
Familie der Welse (Sılurini). Dazu gehört S. glanis L., der Schaid oder
Donauwels, der grösste Süsswasserfisch Kuropas, der eine Länge von 4m
erreichen kann. Er kommt in den Flüssen und Binnenseen von Mitteleuropa,
auch im nördlichen Asien vor. Die grosse und dicke, durch eine Längsscheidewand
in zwei Hälften getheilte Schwimmblase wird an der Wolga, am Ural und am
Jaik in ähnlicher Weise wie die Hausenblase zubereitet und bildet die Samonovi
klei, d. i. Welsblasen (gewöhnlich, aber unrichtig Samowa oder Samowi-H a usen-
blase genannt) des russischen Handels, die sich weniger vollständig auflösen und
sehlechteren Leim als die Hausenblasen geben, Stlurus raita liefert indische
Hausenblase Th. Husemann.
Silva plana, im Oberengadin, besitzt eine kalte eisenhaltige Gypsquelle mit
2,4 festen Bestandtheiien in 1000 Th.
Silverton’s chinesischer Balsam, ein in neuester Zeit von London aus
gegen Taubheit angekündigtes Geheimmittel;: Zusammensetzung noch nicht näher
bekannt.
Silvestren heisst ein von ATTERBERG aus schwedischem Holztheer durch
fraetionirte Destillation gewonnenes und bei 173—175° übergehendes Terpen,
von 0.8612 spec. Gew. und + 19.5° Rotation.
a Silvinsäure galt als eine der Harzsäunren (8. d. Bd. V, pag. 147 und
+3 „ohöt Colophonium. Bd. III, pag. 225); bis_vor einiger Zeit wurde sie als selbst-