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sind als die aus schwarzem Senf bereiteten, aber den charakteristischen Geruch
nicht besitzen, weil der unter der Einwirkung des Myrosins auf Sinalbin ent-
stehende Körper nicht. flüchtig ist. Mehrere Pharmakopöen führen ihn neben
Sinapts nigra an.
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Sinapis alba, Brassica nigra. 0
Querschnitt durch die Samenschale. ep Oberhaut, se grosszelliges Parenchym, % Becherzellen,
Parenchymschicht, P Plasmazellen, : zartzelliges Endosperm.
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IL. Sinapis nigra L. (Brassica nigra Koch), Schwarzer Senf, ist Grübe
©, der Stengel kahl, die Blätter sämmtlich gestielt, die unteren ungleich gezähnt, jussel
kahl oder zerstreut steifhaarig, bald ungetheilt, eiförmig, bald spiess- oder leier- punkt
förmig, die oberen lanzettlich, ganzrandig, kahl, bläulich bereift. Blüthentrauben held
schon während des Aufblühens verlängert, Blüthen klein, gelb, auf ihren Stielen Diese
fast wagrecht abstehend, Schoten kurz (1.5—2.5 cm) mit noch kürzerem Schnabel, nante
holperig, sammt dem Stiele an die Spindel angedrückt, in jedem ron
Fache 4—6 Samen. Fläe
Von dieser, jetzt allgemein zu Brassica gezogenen Art stammt: Netz
Semen Sinapis nigrae (Ph. omnes). Die Samen sind annähernd kugelig,
1—1.6mm dick, 1mg schwer, rothbraun, etwas schilferig , unter der Lupe fein
netzig-grubig. Die Samenschale ist dünn und spröde, der gelblich grüne Embryo
zeigt 2 dachartig gefaltete Cotyledonen und in der Rinne das Würzelchen
(Orthoploceae: O>>).
Im anatomischen Baue stimmen die Samen der Sinapts- und Brassica-
Arten sehr nahe überein.
An einem Querschnitte durch die Samenschale lassen sich 6 Schichten unter-
scheiden:
1. Die Oberhaut aus fast quadratischen (0.05—0.1 mm Diam.), dünn-
wandigen, mit einer dünnen Cutieula überzogenen Zellen. Ihr Lumen ist sehr
eng, sie sind fast vollständig erfüllt von farblosem geschichtetem Schleim, welcher
bei Zusatz von Wasser aus den geöffneten Zellen herausquillt, aber an dem
resistenten Innenhäutchen lange kenntlich bleibt (Fig. 48, ep). In der Flächen-
ansicht sind die Oberhautzellen scharfkantig polygonal, theils leer, theils noch von
Schleim erfüllt, als dessen Schichtungsmittelpunkt das Lumen erscheint (Fig. 49).
2. Ein grosszelliges Parenchym aus einer oder zwei Zellenlagen liegt
unter der Epidermis, ohne Anwendung von Quellungsmitteln kaum sichtbar. Beim
weissen Senf sind die Zellen zweischichtig, collenchymatisch verdiekt läge
(Fig. 48), in der Flächenansicht gerundet polygonal (0.10 mm Diam.) mit ziemlich m
grossen Intercellularen (Fig. 50). Beim schwarzen Senf sind die Zellen grösser ni
(0.13 mm), zartwandig, dichter gefügt und einschichtig. Bei dem letzteren,
nicht beim weissen Senf, bekommt man diese Membranen in der Flächenansicht